Eierstockkrebs, Eileiterkrebs, Bauchfellkrebs
Eierstockkrebs, Eileiterkrebs und Bauchfellkrebs werden durch ihre ähnliche Tumorentstehung zusammengefasst. Sie werden nach denselben operativen und zusätzlichen Behandlungsschritten versorgt.

Eierstockkrebs, Eileiterkrebs, Bauchfellkrebs
Auch wenn nachfolgend nur von Eierstockkrebs gesprochen wird, gelten die Informationen auch für Patienten, die von Eileiterkrebs und Bauchfellkrebs betroffen sind.
Der Eierstockkrebs ist nach dem Brust- und Gebärmutterkörperkrebs die dritthäufigste bösartige Erkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane. Etwa eine von 71 Frauen erhält im Laufe ihres Lebens die Diagnose Eierstockkrebs. Jährlich gibt es ca. 7.500 Neuerkrankungen in Deutschland. Betroffene Frauen sind im Durchschnitt 70 Jahre alt.
Früherkennung und Diagnose
Bisher gibt es keine zuverlässigen Früherkennungsmethoden für den Eierstockkrebs. Ein Tumor in den Eierstöcken kann sich lange Zeit beschwerdefrei entwickeln und frei in der Bauchhöhle ausbreiten. Die betroffenen Frauen merken meist erst Symptome, wenn der Tumor Druck auf andere Organe ausübt. Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung kann der Gynäkologe Unregelmäßigkeiten an den Eierstöcken sehen und so eine Verdachtsdiagnose stellen.
Zu einer sicheren Diagnosestellung muss die Patientin sich allerdings einer Operation unter-ziehen, bei der auch das Tumorstadium bestimmt wird. Dabei wird der betroffene Eierstock entfernt und dessen Gewebe noch während der OP genau untersucht. Bei Bestätigung der Diagnose werden in der Regel der zweite Eierstock, die Eileiter, die Gebärmutter, das große Bauchnetz sowie Teile des Bauchfells entfernt. Je weiter der Tumor sich ausgebreitet hat, kann es zusätzlich zu einer Operationserweiterung kommen, bei der angrenzende Strukturen entfernt werden.
Behandlung
Grundsätzlich gilt wie bei allen Krebserkrankungen: Je früher eine Krebserkrankung diagnostiziert wird, desto besser sind die Behandlungs- und Heilungschancen.
Im Anschluss an die Therapie folgt in den meisten Fällen eine Chemotherapie. Ziel einer Chemotherapie ist es, Tumorzellen durch zellwachstumshemmende Medikamente, sog. Zytostatika, abzutöten. Durch die Chemotherapie kann es in unterschiedlicher Ausprägung zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Haarausfall und eine erhöhte Infektanfälligkeit kommen. Diese Begleiterscheinungen sind aber i.d.R. gut behandelbar und verschwinden meist nach Beendigung der Chemotherapie wieder.
Begleiterkrankungen
Anämie
Eine häufige Nebenerkrankung bei Krebspatientinnen ist die sog. Anämie (Blutarmut). Sie geht einher mit einer Leistungsschwäche, Müdigkeit und Blässe der Haut. Die Erkrankung lässt sich i.d.R. gut behandeln, sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Gynäkologen über Ihre Beschwerden.
Depression
Eine Krebsdiagnose stellt für die meisten Betroffenen erst einmal einen Schock dar. Oft sind auch die nächsten Angehörigen davon betroffen. Es stellen sich viele Fragen: Was bedeutet die Diagnose? Was erwartet uns? Wie sind die Heilungschancen?
Deshalb ist es wichtig, mit dem behandelnden Arzt alle Therapieoptionen zu besprechen, sich über Nebenwirkungen und Folgen aufklären zu lassen und gemeinsam zu entscheiden, welche Möglichkeit die beste Option darstellt.
Sprechen Sie auch über die mit der Diagnose verbundenen Ängste und die entstehenden Fragen. Nicht selten treten Symptome wie Niedergeschlagenheit, Appetitlosigkeit oder Schlafstörungen auf, die thematisiert werden sollten. Diese könnten auch ein Hinweis auf die Entstehung einer Depression sein, die der Arzt mit behandeln kann. Nicht selten treten Depressionen als Begleiterkrankungen auf. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Gynäkologen.
Eine psychoonkologische Beratung bei der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e.V. kann Ihnen zusätzlich helfen, in dieser belastenden Zeit Rückhalt zu finden. Weitere Unterstützung bieten Selbsthilfegruppen.
Was können Sie selbst tun
Ein gesunder Lebensstil unterstützt die therapeutischen Maßnahmen und Ihr Wohlbefinden. Dabei werden eine ausgewogene und gesunde Ernährung, moderate Bewegung und der Ver-zicht auf Alkohol und Nikotin empfohlen.
Informationen zu Ernährung, Bewegung, Alkohol und Rauchen finden Sie bei der Deutschen Krebsgesellschaft.
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