Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Demenz – 
Wir vergessen Sie nicht

Zwei Seniorinnen sitzen auf einer Couch im Wohnzimmer und trinken gemeinsam Kaffee. Beide sind zueinander gedreht und lächeln sich an.

Die Sache mit der Vergesslichkeit

Wissen Sie auch ab und zu nicht, wo Sie Ihren Schlüssel oder andere Kleinigkeiten abgelegt haben? Das ist kein Grund zur Sorge. Das passiert jedem im Alltag. Was ist aber, wenn man sehr oft etwas vergisst oder der Tages-Nacht-Rhythmus über einen längeren Zeitraum gestört ist? Spricht man dann gleich von Demenz? Um dies abzuklären, ist es wichtig Anzeichen zu erkennen und sich fachärztlich untersuchen zu lassen, um eine gesicherte Diagnose zu erhalten.

Wussten Sie schon, dass…

  • in den letzten Jahren die Zahl der Demenzerkrankten stetig gestiegen ist?
  • Sie mit unserem Pflegenavigator einen geeigneten Pflegedienst oder ein passendes Pflegeheim für Ihren Angehörigen finden können?
  • viele Angehörige mit der Situation überfordert sind?

Demenz kann jeden treffen

Demenz tritt in den letzten Jahren immer häufiger bei Älteren auf. Sie bezeichnet den fortschreitenden Verlust des Gedächtnisses und Denkens im Alltag. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben. Auch in welchem Alter es auftreten kann, ist sehr verschieden. Manche Personen sind noch bis ins hohe Alter geistig fit und haben keine gravierenden Beeinträchtigungen des Gedächtnisverlustes.

Anzeichen von Demenz können sein:

  • anhaltende Unruhe
  • Müdigkeit
  • Änderung des Verhaltens und der Persönlichkeit
  • Schwierigkeiten bei alltäglichen Verrichtungen
  • Stimmungsschwankungen und plötzliche Aggressionen
  • Halluzinationen
  • Vergesslichkeit
  • Orientierungsprobleme
  • Konzentrationsstörungen
  • allgemeine Unlust
  • Beeinträchtigung des Denkvermögens
  • Sprachprobleme

Formen der Demenz

  • Primäre Demenz

    Die Nervenzellen im Gehirn sterben mit zunehmenden Alter ab, zum Beispiel bei der Alzheimer-Krankheit, Lewy-Körperchen-Krankheit oder bei Erkrankungen des Stirnhirns. Die Anzeichen treten meist schleichend auf und verschlechtern sich langsam. 

  • Sekundäre Demenz

    Diese Form der Demenz ist eine Folge von vorhandenen Erkrankungen wie zum Beispiel Stoffwechselerkrankungen, Depression oder Alkoholsucht. Die sekundäre Demenz tritt häufig plötzlich ein und die Anzeichen verschlechtern sich schubweise. 

Die Demenzformen können allein oder als Mischform auftreten. Die bekannteste und am meisten verbreitetste Form ist die Alzheimerkrankheit. Man glaubt immer Alzheimer und Demenz sind zwei unterschiedlich Krankheiten. Alzheimer ist jedoch eine Form von primärer Demenz.

Jede Form von Demenz verläuft unterschiedlich bei den Betroffenen. Eine genaue Feststellung der Diagnose ist daher schwer.

Ein Seniorenpaar sitzt auf einer Couch und schaut sich gemeinsam ein Fotoalbum an. Beide lächeln.
Ein Mann puzzelt auf einem Tisch. Das Puzzle an die Form eines Menschenkopfes.
Eine Gruppe von Senioren sitzen um einen Tisch und puzzeln gemeinsam. Alle lachen ausgiebig.

Demenz vorbeugen

Der wichtigste Faktor um Demenz vorzubeugen, ist ein gesunder Lebensstil. Auch viel Bewegung und Kommunikation tragen dazu bei, nicht an Demenz zu erkranken. Immer wieder etwas Neues auszuprobieren und zu erlernen, unterstützen das Gehirn leistungsfähig zu bleiben.

Die Pflege von Demenzerkrankten

Pflegen Sie einen Angehörigen oder Freund, der an Demenz leidet, kann das sehr anstrengend sein. Demenzerkrankte brauchen viel Geborgenheit, Aufmerksamkeit und Pflege. Wichtig ist, dass man unterstützend hilft und alles was noch selber möglich ist, den Demenzerkranken selbst verrichten lässt. Vorhandene Fähigkeiten sollten so lange wie möglich genutzt werden. Können Sie die Pflege allein nicht sicher stellen, holen Sie sich professionelle Hilfe durch einen Pflegedienst. Dieser unterstützt Sie und kann hilfreiche Tipps geben. 

Wenn die demenzerkrankte Person bereits einen Pflegegrad hat, kann sie die Leistungen des Pflegedienstes darüber abrechnen. Liegt noch keine Pflegegrad vor, kann dieser beantragt werden. Wir helfen Ihnen gern bei der Beantragung und beraten Sie zu allen Leistungen der Pflege. Außerdem ist es wichtig, dass Sie als Pflegeperson nicht zu kurz kommen. Eine Auszeit, Urlaub und regelmäßige Pausen sind wichtig. Über die Verhinderungspflege oder den Entlastungsbetrag können Sie sich diese Zeit für sich nehmen. Die demenzerkrankte Person kann währenddessen vom Pflegedienst oder anderen Angehörigen versorgt und gepflegt werden. Fällt es Ihnen schwer während der Pflege abzuschalten, kann Ihnen ein Entspannungskurs mit Meditationsübungen helfen. Anleitungen dafür finden Sie in unserem Familiencoach Pflege.

Hier geben wir Ihnen noch ein paar weitere Tipps für die alltägliche Pflege eines Demenzerkrankten:

  • Gedächtnis trainieren
    Lesen Sie gemeinsam Zeitungsartikel, kurze Geschichten oder lösen einfache Kreuzworträtsel. Das trainiert das Gedächtnis.
  • Bewegung fördern 
    Zeigen Sie einfache Übungen zum Nachmachen oder gehen Sie zusammen spazieren. Das verbessert die Durchblutung und fördert die Koordination.
  • Orientierung erhalten 
    Laufen Sie alltägliche Wege ab und bauen Gedankenstützen auf. Zum Beispiel: "Auf dem Weg zum Einkaufen ist eine rote Bank" oder "Der Haustürschlüssel liegt immer in der gleichen Schüssel auf dem Schrank im Flur".
  • Gesund ernähren 
    Achten Sie bei der Zubereitung auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung. Demenzerkrankte vergessen oft zu essen oder zu trinken. Flüssigkeitsmangel kann sogar zur Verschlimmerung der Verwirrung führen.
  • Überforderung vermeiden 
    Sprechen Sie kurze Sätze und direkte Fragen. Bieten Sie keine Alternativen an, wobei sich die demenzerkrankte Person entscheiden muss.
  • Geduldig sein 
    Sprechen Sie ruhig miteinander und geben Sie der erkrankten Person das Gefühl, dass sie ernst genommen wird.
  • Kommunizieren Sie mit Ihrer Körpersprache 
    Zeigen Sie ihr mit Ihrer Körpersprache zum Beispiel durch eine Umarmung oder ein Lachen, dass Sie die Person wahrnehmen.
  • Selbstständigkeit fördern 
    Lassen Sie die demenzerkrankte Person soweit wie möglich die alltäglichen Abläufe selber verrichten.
  • Soziale Kontakte nutzen 
    Vereinbaren Sie Treffen oder Ausflüge mit Freunden. Das fördert die Selbstständigkeit und aktive Kommunikation.

Zusätzliche Leistungen und Unterstützungsangebote mit Schwerpunkt Demenz für Betroffene und Angehörige der AOK Sachsen-Anhalt

Gut zu wissen

    Ergebnisse werden geladen

    Jetzt bei der AOK Sachsen-Anhalt versichern

    Registrieren Sie sich schnell und unkompliziert bei unserer Online-Anmeldung.

    Mitglied werden

    Kontakt zur AOK Sachsen-Anhalt