AOK-Heilmittelbericht 2019 für Westfalen-Lippe: Etwa jeder Sechste hat chronische Rückenschmerzen
Pressemitteilung
Frauen nutzen Physiotherapie häufiger als Männer
Dortmund (17.12.2019). Etwa jeder sechste Patient in Westfalen-Lippe ist wegen chronischer, unspezifischer Rückenschmerzen in ärztlicher Behandlung. Laut aktuellem Heilmittelbericht des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) war mehr als ein Viertel (26,8 Prozent) von rund 378.000 Rückenschmerzpatienten deswegen in den letzten fünf Jahren dauerhaft beim Arzt, Frauen häufiger als Männer. „Die Zahlen zeigen, dass der Rückenschmerz zu Recht als Volkskrankheit bezeichnet wird. Neben der Behandlung durch Arzt und Physiotherapeut können Präventionsmaßnahmen gegen Bewegungsmangel und einseitige Belastungen, aber auch gegen Übergewicht helfen“, so Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NORDWEST.
Chronische, unspezifische Rückenschmerzen betreffen vor allem Frauen: 2017 waren über 213.000 der rund 378.000 AOK-Patienten in Westfalen-Lippe weiblich. Insgesamt leiden in der Region somit rund 20 Prozent aller AOK-versicherten Frauen und fast 16 Prozent der Männer unter chronischen, unspezifischen Rückenschmerzen. Die Behandlung zieht sich teilweise über mehrere Jahre hinweg: Unter den AOK-versicherten Rückenschmerzpatienten des Jahres 2017 waren 65,1 Prozent auch 2016 in Behandlung und 26,8 Prozent dauerhaft seit 2013.
Frauen nutzen häufiger Physiotherapie
Während Schmerzmittel beiden Geschlechtern relativ gleich verordnet werden (Frauen 82,4 Prozent, Männer 78,3 Prozent), zeigen sich bei der Inanspruchnahme von physiotherapeutischen Angeboten klare Geschlechterunterschiede: Bei den Frauen nutzt knapp ein Viertel der Patientinnen (22,4 Prozent) eine Physiotherapie, bei den Männern nicht einmal jeder Sechste (15,6 Prozent). Außerdem bekommen Frauen die meisten Verordnungen zwischen 45 und 55 Jahren. Bei den Männern ist der höchste Wert erst bei den 60- bis 64-Jährigen erreicht. „Auch wenn Frauen und Männer Physiotherapie sehr unterschiedlich nutzen, sind chronische, unspezifische Rückenschmerzen bei beiden Geschlechtern der häufigste Grund für Krankengymnastik, Massage und Co.“, so Ackermann.
Der Heilmittelbericht steht hier im Internet zum kostenfreien Download zur Verfügung.
Hintergrund
Für den Heilmittelbericht 2019 hat das WIdO die insgesamt rund 42 Millionen Heilmittelleistungen ausgewertet, die 2018 zu Lasten der Gesetzlichen Krankenversicherung abgerechnet wurden, davon 15,4 Millionen für AOK-Versicherte. Heilmittel umfassen ergotherapeutische, sprachtherapeutische, podologische und physiotherapeutische Leistungen, die im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung mit den Krankenkassen abgerechnet werden.
Bilder
Etwa jeder sechste Patient in Westfalen-Lippe ist wegen chronischer, unspezifischer Rückenschmerzen in ärztlicher Behandlung.
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Fotograf: AOK/hfr
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Jens Kuschel, Pressesprecher
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