Inklusion macht keinen Unterschied – Wir sind dabei!

Inklusion im Sport – ein Thema, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Doch wie schaffen wir es, Menschen mit geistiger Behinderung nachhaltig in den Sport zu integrieren? Eine vielversprechende Antwort auf diese Frage liefert das Projekt „Doppelpass“.
© BSB Brandenburg | Luisa Wieczorke

Neu konzipierte Trainerqualifikation ist ein Meilenstein für eine inklusive Sportwelt

Mit einem neuen Projekt soll die Inklusion im Fußball noch weiter vorangetrieben werden: „Doppelpass“ ist eine Trainerqualifikation, die speziell für Menschen mit geistiger Behinderung im Sport entwickelt wurde. 

Doch „Doppelpass“ ist weit mehr als nur eine Fortbildung für Sporttrainer. Es handelt sich um einen neu konzipierten Lehrgang, bei dem Menschen mit und ohne geistige Beeinträchtigung als Tandem zusammenarbeiten. Ziel des Programms ist es, diese beiden unterschiedlichen Perspektiven miteinander zu verbinden, in einem gemeinsamen Lernprozess zu wachsen und eine anerkannte Trainerlizenz des Deutschen Fußballbundes zu erhalten. 

Der Lehrgang berücksichtigt dabei die Bedürfnisse aller Teilnehmenden. Menschen mit geistiger Beeinträchtigung haben oftmals eine besondere Auffassungsgabe, die es erschwert, komplexe Anweisungen oder theoretische Konzepte zu verstehen. „Doppelpass“ setzt deshalb auf bildhafte Darstellungen, vereinfachte Abläufe und vor allem auf eine praxisnahe Umsetzung des Gelernten. Mit der Unterstützung ihres Tandempartners oder der Tandempartnerin gelingt es den Teilnehmenden mit Handicap besser, die Inhalte zu erlernen und zu verinnerlichen.

Besonders bemerkenswert ist, dass der Kurs auf die Zusammenarbeit von Tandempartnern setzt, die sich gegenseitig ergänzen. Ein Mensch mit und ein Mensch ohne Beeinträchtigung bilden ein Team, das zusammen die Herausforderungen des Lehrgangs bewältigt. Diese innovative Partnerschaft fördert nicht nur das gegenseitige Verständnis, sondern stärkt auch die soziale Integration der Teilnehmenden. Die Teilnehmenden lernen nicht nur, wie sie anderen Menschen mit geistiger Beeinträchtigung den Sport näherbringen, sondern entwickeln auch ein tieferes Bewusstsein für die besonderen Fähigkeiten und Bedürfnisse von Menschen mit Handicap.

Praxisorientiert und visualisiert: Ein Ansatz der funktionieren kann

Das Besondere an „Doppelpass“ ist der starke Fokus auf praktischen Übungen und visuellen Hilfsmitteln. Während herkömmliche Trainerqualifikationen oft auf theoretische Modelle setzen, wird hier der Lernprozess so gestaltet, dass die Teilnehmenden direkt in die Praxis eintauchen können. Dazu gehören einfache, leicht verständliche Visualisierungen, Schritt-für-Schritt-Anleitungen und spielerische Übungen, die auch mit verringerter Auffassungsgabe erfolgreich umgesetzt werden können.

Dieser Ansatz gewährleistet, dass sowohl die Teilnehmenden mit als auch ohne Beeinträchtigung das Training aktiv gestalten können. Gleichzeitig werden sie in ihrer sozialen und kommunikativen Kompetenz gestärkt, was nicht nur im Sport, sondern auch im alltäglichen Leben von großem Wert ist.

Mit Abschluss des Trainerlehrgangs werden die Absolventen Kinder- bzw. Jugendmannschaften eigenverantwortlich trainieren können.

Ein Projekt das bewegt

Die Zusammenarbeit der AOK Nordost, der Fußball-Landesverbände Brandenburg und Berlin sowie der Behinderten- und Rehabilitationssportverbände Brandenburg und Berlin schafft eine herausragende Grundlage für das Projekt. Unterstützt wird das Projekt durch Schirmpersonen wie Felix Magath und Kathrin Lehmann. Felix Magath ist einer der erfolgreichsten Fußballspieler und -trainer Deutschlands. Schirmherrin Kathrin Lehmann ist eine ehemalige Spitzensportlerin in gleich zwei Sportarten: Eishockey und Fußball.

„Doppelpass“ – ein Projekt für die Zukunft, in der der Sport eine verbindende Kraft für alle Menschen darstellt – denn INKLUSION MACHT KEINEN UNTERSCHIED!

Weitere Informationen zum Projekt und zur Anmeldung als Trainer unter:

Aktualisiert: 23.01.2025

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