Vorsicht beim Pilzesammeln
Viele essbare Pilze haben giftige Doppelgänger. Deshalb ist beim Sammeln und vor dem Verzehr besondere Aufmerksamkeit erforderlich.

In Wald und Natur Pilze zu sammeln und so den Speiseplan zu ergänzen, kann viel Freude bereiten. Dieses Hobby erfordert aber auch Vorbereitung und viel Wissen. Wer sicher Pilze sammeln möchte, sollte sich sehr gut auskennen. Dazu gilt es, die essbaren Arten ebenso zu kennen wie die giftigen. Oft sehen sich diese zum Verwechseln ähnlich. Landet ein Giftpilz auf dem Teller, kann dies schwere gesundheitliche Folgen haben.
Um zu lernen, welche Pilze unbedenklich sind, bieten Bücher oder Apps erste Orientierung. Sie ersetzen aber nicht die Beurteilung einer Expertin oder eines Experten. Wer unsicher ist, ob eine bestimmte Art essbar ist, sollte sich unbedingt fachkundig beraten lassen. Auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e. V. finden Sie eine Liste geprüfter Pilzsachverständiger.
Einer der giftigsten Pilze in Deutschland ist der Knollenblätterpilz. Er ist grün, grün-gelb oder weiß und hat einen bis zu 15 Zentimeter breiten Hut, der glockig bis schirmartig aussieht. An der Unterseite befinden sich weiße Lamellen.
Der Knollenblätterpilz verursacht 90 Prozent aller tödlichen Pilzvergiftungen. Sein Gift wirkt erst mehrere Stunden nach dem Verzehr und kann unbehandelt im schlimmsten Fall tödlich sein. Zunächst treten Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf. Nach ein bis zwei Tagen kommt es zu Leberschäden, auch Störungen der Blutgerinnungs- und Nierenfunktion sind möglich.
Sollten Sie sich also beim Sammeln unsicher sein, lassen Sie den Pilz besser im Wald – Ihrer Gesundheit zuliebe.
Was tun bei Pilzvergiftung?
Schnelles, ruhiges Handeln ist wichtig, wenn nach dem Verzehr von selbst gesammelten Waldpilzen Symptome einer Vergiftung auftreten.
- Schnell ärztliche Hilfe suchen. Wenn Sie eine Vergiftung vermuten, kontaktieren Sie sofort Ihre Arztpraxis oder begeben Sie sich direkt in die Notaufnahme.
- Pilzreste sichern. Für eine Diagnose kann eine Analyse der Pilze helfen. Daher ist es wichtig, dass Sie Reste der Mahlzeit oder das Erbrochene für eine Untersuchung bereithalten.
- Keine Hausmittel einsetzen. Vermeintliche Hausmittel können eine Vergiftung verschlimmern.
- Wasser trinken. Trinken Sie viel Wasser – aber keine Milch, denn diese kann die Aufnahme von Giften beschleunigen.
Schnelle Beratung bei Vergiftungen bietet auch das Giftinformationszentrum-Nord. Es ist unter der Telefonnummer 0551 19240 zu erreichen.
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