Mutterpass
Der Mutterpass ist das wichtigste Dokument während der Schwangerschaft. Er enthält alle relevanten Untersuchungsergebnisse des Frauenarztes und der Hebamme.

Der wichtigste Pass für werdende Mütter
Sobald der Frauenarzt Ihre Schwangerschaft festgestellt hat, händigt er Ihnen den Mutterpass aus. Darin finden sich alle wichtigen Informationen zur Schwangerschaft, die ein Arzt im Notfall für die Behandlung der Schwangeren benötigt.
Das steht im Mutterpass
Der Mutterpass enthält alle wichtigen Daten zu Ihrer Gesundheit und der des Kindes. Die Werte werden beim Eingangs-Check zu Beginn der Schwangerschaft und während der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen ermittelt. Die Kosten dafür übernimmt die AOK.
Laboruntersuchungen und Rötelnschutz
- Ergebnisse der Blutuntersuchung: Dazu gehören die Bestimmung Ihrer Blutgruppe und des Rhesusfaktors (positiv oder negativ). Der Antikörper-Suchtest dient dazu, frühzeitig eine mögliche Rhesusunverträglichkeit zwischen Mutter und Kind festzustellen.
- Tests auf mögliche Infektionskrankheiten: Dazu gehören zum Beispiel der Röteln-Test und der Test auf Hepatitis B (HBs). Beim LSR-Test (Syphilis) und dem freiwilligen HIV-Test wird nur eingetragen, ob beziehungsweise wann der Test durchgeführt wurde, ohne Testergebnis.
Angaben zu bisherigen Schwangerschaften
Für den Arzt ist es wichtig zu wissen, wie Ihre vorherigen Schwangerschaften verlaufen sind. So kann er mögliche Komplikationen abschätzen. Daher steht im Mutterpass auch, ob Sie beispielsweise eine Fehlgeburt (Abort), eine Geburt per Kaiserschnitt (Sectio) oder eine Bauchleiter- oder Eileiterschwangerschaft (EU) hatten.
Erstuntersuchung, allgemeine Befunde und besondere Befunde
Bei der Erstuntersuchung werden Arzt oder Hebamme Sie wiegen, messen und nach Ihrer Krankengeschichte befragen (Anamnese). Im Lauf der Schwangerschaft erfasst der Mutterpass auch alle weiteren Befunde, die zu Komplikationen führen könnten. Falls bei Ihnen eine Risikoschwangerschaft vorliegt, wird es ebenfalls hier vermerkt.
Gravidogramm
Das Gravidogramm dokumentiert den Schwangerschaftsverlauf. Arzt und Hebamme tragen hier unter anderem ein:
- Fundusstand (oberer Punkt der Gebärmutter, zeigt das Wachstum des Kindes)
- Kindslage (SL: Schädellage, BEL: Beckenendlage/Steißlage, QL: Querlage)
- Bewegungen und Herztöne des Kindes
- Körpergewicht, Blutdruck (RR) und Hämoglobin-Wert der Mutter (Hb)
- Eiweiß, Zucker, Nitrit oder Blut im Urin („Sediment, ggf. Bakteriol. Bef.“)
- Ergebnisse der vaginalen Untersuchung (zum Beispiel ob der Muttermund noch geschlossen ist)
Cardiotokographische Befunde
Hier werden die Befunde der Herzton-Wehen-Aufzeichnung (Cardiotokograph, CTG) erfasst, mit dem der Arzt die Herztöne des Kindes und die Wehentätigkeit kontrolliert.
Ultraschalluntersuchungen
Der Arzt hält auf diesen Seiten detailliert die Ergebnisse der Ultraschalluntersuchungen (Screenings) fest. Routinemäßig sind im Lauf der Schwangerschaft drei Ultraschalluntersuchungen vorgesehen.
Normkurven für den fetalen Wachstumsverlauf
An den drei Kurven können Sie das Wachstum Ihres Kindes verfolgen:
- SSL steht für das Längenwachstum vom Scheitel bis zum Steiß
- BPD beschreibt das Wachstum des Kopfdurchmessers
- ATD gibt die Zunahme des Bauchdurchmessers an
Abschluss-Untersuchung/Epikrise
Der letzte Abschnitt dokumentiert die Abschlussuntersuchung der Geburt und das Wochenbett. Hier finden Sie auch die wichtigsten Messdaten wie Größe, Kopfumfang und Geburtsgewicht Ihres Kindes.
Apgar-Zahl: Mit dem Apgar-Schema wird dreimal direkt nach der Geburt überprüft, wie „lebensfrisch“ das Neugeborene ist. In der ersten Minute nach der Geburt sowie fünf und zehn Minuten später beurteilen Arzt oder Hebamme auf einer Punkteskala von null bis zwei die Atmung, den Puls, die Muskelspannung, die Reflexe und die Hautdurchblutung. Anschließend werden die Punkte zusammengezählt. Acht bis zehn Punkte bedeuten, dass das Baby in einem guten beziehungsweise sehr guten Zustand ist.
Mutterpass immer dabei haben
Während der Schwangerschaft sollten Sie den Mutterpass stets bei sich tragen. Später empfiehlt es sich, das Dokument aufzubewahren. Es kann bei künftigen Schwangerschaften hilfreich sein.
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