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Flüssig oder am Stück: Welche Seife ist nachhaltiger?

Veröffentlicht am:12.05.2021

4 Minuten Lesedauer

Wer nachhaltige Seife sucht, steht im Supermarkt vor einem großen Angebot. Die beiden Hauptkonkurrenten auf dem Markt sind schnell ausgemacht: feste Seife und Flüssigseife. Doch welche ist besser? Im Umweltcheck erfahren Sie, worauf Sie beim Kauf achten sollten.

Eine Frau entscheidet sich im Geschäft für nachhaltige Seife.

© iStock / ArtMarie

Durch Corona: Nachhaltige Seife beliebt wie nie

Seife hat eine lange Geschichte. Im Gegensatz zu den Ursprüngen gibt es heute nicht nur Seife am Stück, sondern auch flüssige aus dem Spender. Die Duftrichtungen reichen von blumig über fruchtig bis hin zu neutralen Variationen. Welche also auswählen für das heimische Badezimmer, wenn es eine nachhaltige Seife sein soll?

Seit Beginn der Corona-Pandemie ist das Händewaschen als Hygienemaßnahme wieder deutlich stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt – und damit auch der Wunsch nach nachhaltiger Seife. Schließlich ist der Umsatz mit Seife und Syndets 2020 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 77 Prozent in die Höhe geschnellt. Umso mehr lohnt es sich, auf Umweltaspekte zu achten und bewusst Seife zu kaufen, die besonders nachhaltig ist. Doch welche Seife ist eine gute Wahl? Welche reinigt ordentlich und ist dabei auch noch umweltfreundlich?

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Welche Seife ist besser, feste oder flüssige?

Es gibt zwar einige wissenschaftliche Studien zur Frage, welche Seifenform hygienischer ist, also besser reinigt, doch die sind inzwischen Jahrzehnte alt. Außerdem sind die darin enthaltenen Aussagen nicht in allen Punkten konkret genug. Grundsätzlich lassen sich auf einem Stück Seife, das von verschiedenen Personen benutzt wird, Bakterien und Keime nachweisen. Für eine Übertragung auf eine andere Person gibt es hingegen keinen Beleg. Das liegt daran, dass Erreger auf Seife nur kurze Zeit überleben. Deshalb ist die Wahl der Seife weniger eine Frage der Hygiene als vielmehr eine des Geschmacks oder des Umweltbewusstseins.

Die wissenschaftliche Empfehlung lautet dennoch: Aus Sicherheitsgründen haben auf öffentlichen Toiletten Flüssigseifen durchaus ihre Berechtigung. Für die private Nutzung zu Hause spricht aber nichts gegen die Seife als Stück. In ihrer Reinigungskraft ist nämlich keine der beiden Varianten im Vorteil. Sie machen beide ihren Job gleichermaßen gut, wenn man sie richtig benutzt. Jetzt stellt sich noch die Frage, welche Seife nachhaltiger ist – feste oder flüssige?

Ist flüssige Seife nachhaltig?

In den letzten Jahren hat die flüssige Handwaschseife dem festen Stück Seife mehr und mehr den Rang abgelaufen. So ein Spender ist praktisch – und das Waschbecken wirkt gleich viel sauberer und aufgeräumter. Doch die flüssige Seife ist nicht nachhaltig, sondern eine echte Verpackungssünde.

Der Spender besteht in der Regel aus Kunststoff, ebenso die Beutel, in denen es die Seife zum Nachfüllen gibt. Die Beutel sind zwar etwas umweltschonender, weil sie im Verhältnis zum Spender weniger Verpackungsmüll produzieren, doch ohne Plastikmüll geht es nicht. Hinzu kommt: Flüssige Seifen können auch bedenkliche Inhaltsstoffe enthalten, zum Beispiel künstliche Konservierungsmittel. Einige davon gelten als mögliche Allergieauslöser (Allergene).

Eine Auswahl verschiedener nachhaltiger Seife am Stück.

© iStock / NataliaDeriabina

Wie nachhaltig ist die Seife am Stück?

Das gute alte Stück Seife hat in puncto Nachhaltigkeit Vorteile gegenüber der flüssigen Variante. Achtet man auf natürliche Inhaltsstoffe, sind diese in der Regel alle gut biologisch abbaubar und belasten somit die Umwelt nicht unnötig. Auch für die Haut sind sie oft vorteilhafter, vor allem dann, wenn sie auf natürliche Weise rückfettend und feuchtigkeitsspendend wirken.

Besonders bei der Verpackung lässt das Seifenstück den flüssigen Konkurrenten deutlich hinter sich. In Supermärkten und Drogerien gibt es viele Marken im Pappkarton, was eine Menge Plastikmüll einspart. In zahlreichen Bio- und Unverpackt-Läden können Sie die Seife am Stück sogar ganz ohne Verpackung kaufen.

Hinzu kommt, dass bei der Produktion eines Seifenstücks nur sehr wenig Wasser benötigt wird. Bei flüssiger Seife hingegen braucht man viel Wasser im Herstellungsprozess. Auch deshalb ist das Stück Seife die nachhaltigere Variante. Wer Nachhaltigkeit besonders ernst nimmt beim Einkaufen, der kann darauf achten, ob die Inhaltsstoffe aus dem Bio-Anbau stammen.

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Worauf sollten Sie beim Seifenkauf achten?

Umweltaspekte sind wichtig, aber eine Seife sollte nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch möglichst hautfreundlich sein. 

Seifen greifen grundsätzlich die Schutzbarriere der Haut an. Wer unter Hautproblemen leidet, sollte lieber auf synthetisch hergestellte Seife-Alternativen zurückgreifen, sogenannte Syndets. Ihr pH-Wert entspricht nahezu dem der Haut, weswegen sie schonender sind. Bei trockener Haut sind rückfettende Produkte eine gute Wahl.

So hält eine nachhaltige Seife noch länger

Allerdings sollte man bei der Verwendung fester Handseife ein paar Kleinigkeiten beachten, damit sich keine Keime ansiedeln und man sie möglichst lange benutzen kann:

  1. Bevor Sie das Seifenstück weglegen, spülen Sie es besser noch einmal mit Wasser ab. So entfernen Sie Schaumbläschen und Hautschuppen.
  2. Die Seife sollte gut und schnell trocknen können. Dafür eignen sich am besten Schalen, die einen Ablauf haben, zum Beispiel in Form kleiner Löcher oder Rillen. Das Wasser sollte nicht in der Seifenschale stehen bleiben, denn Bakterien lieben feuchte Umgebungen.
  3. Alte Seifenreste am besten regelmäßig entfernen und die Aufbewahrungsschale gut reinigen.

Nachhaltige Seife einfach selber machen

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, was die Inhaltsstoffe einer Seife betrifft, kann sie natürlich auch selbst herstellen. Mit einer einfachen Kernseife als Grundlage klappt es garantiert. Ein wenig Zeit sollten Sie zwar einplanen, aber dafür wissen Sie dann ganz genau, was in der nachhaltigen Seife steckt. Darüber hinaus kann so ein selbst gemachtes Stück Seife auch ein hübsches Geschenk sein.

Dazu benötigen Sie:

  • ein Stück Kernseife (250 Gramm)
  • 50 Milliliter Öl (zum Beispiel Olivenöl)
  • gegebenenfalls ein paar Tropfen Duftöl nach Wunsch oder weitere Zutaten wie zerkleinerte Rosenblätter

Die Herstellung ist ganz einfach: Sie raspeln die Seife klein, schmelzen die Späne in einem Wasserbad, geben Öl und weitere Zutaten hinzu, gießen die Masse in Förmchen und lassen sie trocknen.

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