Welt-Hirntumortag

Am 8. Juni ist Welt-Hirntumortag. Er lenkt den Blick auf die Ängste von Patienten und deren Familien sowie auf eine umfassende Behandlung der Erkrankung. Spezialisierte Zentren erhöhen die Überlebens- und Heilungswahrscheinlichkeit.
Zahlen und Daten
Rund 28.000 Versicherte der AOK PLUS haben 2021 die Diagnose Hirntumor erhalten. Darunter fallen sowohl bös- als auch gutartige Neubildungen der Meningen (Hirnhäute), des Gehirns, des Rückenmarkes, der Hirnnerven und anderer Teile des Zentralnervensystems. Die häufigsten Tumorarten sind die primären Hirntumore: Gliome, Meningeome, Akustikusneurinome, Hypophysenadenome und Medulloblastome. Allen gemein ist, dass sie gravierende Auswirkungen auf das Leben der Patienten haben. Umso wichtiger ist es, dass die Behandlung hohen medizinischen Standards gerecht wird.
Zentren stehen für Behandlungsqualität
Die Behandlung von Tumorerkrankungen setzt eine Vielzahl an ambulanten und stationären Fachrichtungen voraus, die alle Hand in Hand arbeiten müssen. Um hier nur einige zu nennen: Pathologie, Radiologie, Gastroenterologie, Viszeralchirurgie, Psychoonkologie… Die Liste geht noch weiter. Und hier kommen die von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifizierten Zentren ins Spiel. Denn diese sind zertifizierte Netzwerke aus eben diesen Fachrichtungen und müssen jährlich nachweisen, dass sie die Anforderungen an die Zertifizierung und damit leitliniengerechte Behandlung nach wie vor erfüllen. Das sichert eine hohe Behandlungsqualität für die Versicherten. Das ist auch wissenschaftlich erwiesen: Die Sterblichkeitsrate von Krebspatienten ist deutlich niedriger, wenn sie in zertifizierten Zentren behandelt werden.
Für die Behandlung von Hirntumoren (Neuroonkologie) sind fünf Zentren in Sachsen und Thüringen von der (DKG) zertifiziert: Die Unikliniken Dresden, Leipzig und Jena sowie das Helios Klinikum Erfurt und das Klinikum Chemnitz leisten mit ihren neuroonkologischen Zentren eine gesicherte, qualitativ hochwertige medizinische Versorgung von Hirntumoren. Die DKG zertifiziert insgesamt 25 Arten der Tumorbehandlungen, zum Beispiel Brust-, Prostata-, Nieren- oder Lungenkrebs. Über alle Arten sind 45 Krankenhäuser in Sachsen (28) und Thüringen (17) zertifiziert. Eine Liste aller Kliniken bietet die DKG auf ihrer Homepage an.
Gesundheitsnavigator gibt Hilfestellung
Ob eine Klinik für die Behandlungen von Tumoren zertifiziert ist, wird auch im AOK-Gesundheitsnavigator dargestellt. Mit diesem können Patienten einfach und übersichtlich eine Liste der Kliniken abrufen, welche die von ihnen gesuchte Erkrankung behandeln. Über die Detailansicht erhalten sie auch die Information, ob die Klinik über eine DKG-Zertifizierung verfügt. Der AOK-Gesundheitsnavigator liefert darüber hinaus weitere wertvolle Informationen für die Wahl das Krankenhauses. So bildet er zum einen ab, wie viele Fälle der jeweiligen Erkrankung die Klinik im vergangenen Jahr behandelt hat. Hier gilt das Motto: Routine rettet Leben. Je mehr Eingriffe bzw. Behandlungen durchgeführt wurden, desto mehr Expertise haben die Ärztinnen und Ärzte und desto besser ist die Behandlungsqualität.
Zum anderen bildet er auch die Ergebnisse der jährlichen QSR-Erhebung (Qualitätssicherung mit Routinedaten) ab. Darin werden Komplikationen während der Behandlung bzw. unerwünschte Folgeergebnisse von elf Leistungsbereichen untersucht und im bundesweiten Vergleich dargestellt. Die Ergebnisse werden mittels einem, zwei oder drei Lebensbäumen dargestellt und verdeutlichen so, welches Krankenhaus unterdurchschnittliche, durchschnittliche oder überdurchschnittliche Behandlungsqualität erbringt. Die Methode wird durch das Wissenschaftliche Institut der Ortskrankenkassen durchgeführt und stetig erweitert.
Innovative Behandlungsmethoden
Ihren Versicherten bietet die AOK PLUS zur Behandlung von Krebserkrankungen zwei innovative Behandlungsmethoden an: Die Protonentherapie und das MR-Linac-Verfahren. Beide Behandlungsmethoden werden am Uniklinikum Dresden angewendet und versprechen eine schonendere und zielgenauere Strahlenbehandlung von Tumoren. Die Innovation liegt bei ersterem vor allem in der Nutzung von Protonen zur Behandlung, beim zweiten Verfahren in der kombinierten Nutzung von MRT und Strahlentherapie. Das bildgebende Verfahrend während der Behandlung erlaubt es, engmaschig zu kontrollieren und genau nachzujustieren. Beide Behandlungsmethoden stehen für Versicherte der AOK PLUS bei bestimmten schweren Krebserkrankungen zur Verfügung.
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