Pressemitteilung

Niedersachsen: Das sind die sichersten Kliniken für komplizierte OPs

03.11.2022 AOK Niedersachsen 3 Min. Lesedauer

Neue AOK-Karte von Frühchen-Versorgung bis Stammzellen-Transplantation

Foto: Krankenhauspersonal trägt Mundschutz, OP-Kleidung und sie ziehen sich Handschuhe an

Welche Kliniken in Niedersachsen haben bei komplizierten Eingriffen die nötige Erfahrung? Für mehr Patientensicherheit zeigt eine neue Online-Karte der AOK landesweit 106 Krankenhäuser, die 2023 berechtigt sind, schwierige Operationen und Behandlungen durchzuführen.

Transplantationen von Leber, Niere und Stammzellen, komplexe OPs an Speiseröhre und Bauchspeicheldrüse, Implantation von künstlichen Kniegelenken und die Versorgung von Früh- und Neugeborenen mit einem Aufnahmegewicht unter 1.250 Gramm – für diese Fälle gelten gesetzlich vorgegebene Mindestmengen. Kliniken sind verpflichtet, den Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… dazu ihre aktuellen Fallzahlen der letzten anderthalb Jahre transparent zu machen und eine Prognose für das Folgejahr abzugeben. Auf dieser Basis entscheiden die Landesverbände der Kassen dann über eine weitere OP-Erlaubnis.

Dr. Jürgen Peter, Vorstandsvorsitzender der AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Niedersachsen: „Die Patientensicherheit muss an erster Stelle stehen. Daher ist es richtig, dass Kliniken nur dann komplizierte Eingriffe vornehmen dürfen, wenn sie die nötige Erfahrung damit haben. Im Ergebnis zeigen sich weniger Komplikationen und bessere Behandlungsergebnisse.“

Das bedeutet 2023 für Niedersachsen: Durch die Anhebung der Mindestmenge für komplexe OPs an der Speiseröhre (von 10 auf 26 Eingriffe/Jahr) reduziert sich die Anzahl der Klinik-Standorte, die diesen Eingriff durchführen dürfen von 25 auf 16. Bei komplexen Operationen an der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), bei Implantationen von künstlichen Kniegelenken und der Versorgung von Frühgeborenen mit besonders geringem Geburtsgewicht bleibt die Anzahl der Kliniken annähernd gleich. Gleiches gilt für Leber-, Nieren- und Stammzelltransplantationen (s. Abbildung 1).  

Gemeinsamer Bundesausschuss berät über weitere Mindestmengenvorgaben

Gesetzlich vorgegebene Mindestmengen gibt es aktuell für die Implantation von künstlichen Kniegelenken (50 Fälle pro Jahr), Transplantationen von Leber (20), Niere (25) und Stammzellen (25), komplexe Operationen an der Speiseröhre (bisher 10, ab nächstem Jahr 26), und Bauspeicheldrüse (10) sowie die Versorgung von Früh- und Neugeborenen mit einem Aufnahmegewicht von unter 1.250 Gramm (bisher 14, ab nächstem Jahr 20 Fälle pro Jahr).

Zudem werden ab 2024 bereits beschlossene Mindestmengen für Brustkrebs-Operationen und für thoraxchirurgische Behandlungen von Lungenkrebs gültig. Aktuell berät der Gemeinsame Bundesausschuss über die Einführung weiterer Mindestmengen, unter anderem für die Durchführung von Herztransplantationen. Zudem wird über die Aktualisierung der bestehenden Mindestmenge zur Implantation künstlicher Kniegelenke und über die Neukonzeption der Mindestmenge zu Stammzelltransplantationen beraten.     

Zur Mindestmengen-Transparenzkarte

Abbildung 1: Klinikstandorte in Niedersachsen

 

Klinik-
Standorte 2022

Klinik-
Standorte 2023

Veränderung   2022/2023

Lebertransplantation 

1

1

0

Nierentransplantation

2

2

0

Komplexe Eingriffe
am Organsystem
Ösophagus (Speiseröhre)

25

16

-9

Komplexe Eingriffe am
Organsystem Pankreas (Bauchspeicheldrüse)

37

38

+1

Stammzelltransplantation

8

8

0

Kniegelenk-
Totalendoprothesen

96

95

-1

Versorgung von
Früh- und Neugeborenen mit einem Geburtsgewicht von unter 1.250 g

14

13

-1

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Person: Stefanie Ohlendorf, Pressesprecherin AOK Niedersachsen
Pressesprecherin

Stefanie Ohlendorf

AOK Niedersachsen