Prävention und die AOK 24

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Eine lohnende Investition –
Betriebliche Gesundheitsförderung
Die moderne Arbeitswelt ist geprägt von schnellen Veränderungen und hoher Flexibilität. Digitalisierung und Vernetzung treiben diese Entwicklung voran, was enorme Herausforderungen für Beschäftigte mit sich bringt. Die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit der Mitarbeitenden bis zur Rente werden vor dem Hintergrund alternder Belegschaften und steigenden Fachkräftemangels immer wichtiger für Unternehmen.
In dieser sich wandelnden Arbeitswelt gewinnt die Betriebliche Gesundheitsförderung an Bedeutung. Sie bietet die Chance, die Arbeitswelt aktiv zu gestalten und langfristig zur Gesunderhaltung der Mitarbeitenden beizutragen.
Mit über 25 Jahren Erfahrung in der Gesundheitsberatung stehen wir den Arbeitgebern weiterhin als verlässlicher Präventionspartner zur Seite und engagieren uns für die Gesundheit in niedersächsischen Betrieben. Wir gehen mit unseren Angeboten auf die aktuellen Entwicklungen und Veränderungen der heutigen Arbeitswelt ein und bieten maßgeschneiderte Gesundheitslösungen. Ob in Präsenz, digital oder hybrid – mit unseren Angeboten machen wir Betriebliche Gesundheitsförderung flexibel und ortsunabhängig möglich.
2024 waren wir mit unseren qualifizierten Fachkräften für 1.406 niedersächsische Betriebe verschiedener Größen und Branchen bevorzugter Ansprechpartner für Betriebliche Gesundheitsförderung. Fast 80 Prozent entfielen dabei auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU).
Insgesamt setzten wir im vergangenen Jahr über 4.684 Aktivitäten zur Prävention im betrieblichen Setting um. 550 niedersächsische Unternehmen planten mit uns den Aufbau eines ganzheitlichen Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) und schlossen Kooperationsverträge zur Einführung nachhaltiger gesundheitsförderlicher Strukturen und Prozesse. 82 Betriebe konnten wir im Berichtsjahr sogar mit einem Bonus für erfolgreiche Betriebliche Gesundheitsförderung auszeichnen.
BGF BoosterBox: Ideen aus der Positiven Psychologie
Als erfahrener Präventionspartner für über 195.000 Firmenkunden in Niedersachsen haben wir 2024 mit der „BGF BoosterBox“ den Beratungsprozess in der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) durch Ansätze der Positiven Psychologie erweitert.
Die BGF BoosterBox bietet den AOK-BGF-Experten und -Expertinnen Informationen und Interventionen aus der Positiven Psychologie, die im Rahmen der Beratungstätigkeit aktiv eingesetzt werden können. Die Box stellt mithilfe verschiedener Karten Übungen, Impulse und konkrete Maßnahmen bereit, um Elemente der Positiven Psychologie effektiv in den BGM-Prozess zu integrieren und Unternehmen bei der Errichtung gesundheitsförderlicher Strukturen optimal zu unterstützen.
Gerade in Zeiten des kontinuierlichen Wandels in der Arbeitswelt können Betriebe nachhaltig von der Integration Positiver Psychologie profitieren. Sie ermöglicht es, wertvolle Ressourcen zu stärken sowie die Motivation und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten im Unternehmen zu fördern. Als engagierte Gesundheitskasse setzen wir uns bewusst für diese bedeutsamen Themen ein und unterstützen niedersächsische Betriebe mit gezielten Beratungen und innovativen Ansätzen.
Netzwerk begleitet Betriebliche Gesundheitsförderung
Vor rund 20 Jahren haben wir das Netzwerk KMU-Kompetenz ins Leben gerufen. In Kooperation mit der AOK Nordost setzen wir es erfolgreich in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen um.
Bis Ende 2024 fanden 17 Netzwerk-Veranstaltungen statt, an denen über 1.000 Unternehmen aus Niedersachsen teilnahmen. Sie widmeten sich dem gemeinsamen Erfahrungsaustausch und der Zusammenarbeit im Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung.
Darüber hinaus wurde das AOK-Angebot „Betrieblicher Gesundheitscoach“, das sich speziell an kleine und mittlere Unternehmen richtet, fünfmal durchgeführt. Dieses Angebot ermöglicht es den Betrieben, eine verantwortliche Person aus den eigenen Reihen zum Gesundheitscoach auszubilden, um gesundheitsförderliche Strukturen noch nachhaltiger im Betrieb zu verankern.
AOK berät zu Ernährung
Wir bieten eine umfassende Ernährungsberatung, die von rund 55 qualifizierten Ernährungsberaterinnen und Ernährungsberatern durchgeführt wird. Diese Unterstützung ist exklusiv und kostenlos für unsere Versicherten. Egal, ob die Beratung persönlich, telefonisch oder online per Video bevorzugt wird – wir sind da, um alle Ernährungsfragen zu beantworten.
Die Vorteile einer professionellen Ernährungsberatung sind vielfältig. Unsere Versicherten erhalten individuelle Empfehlungen, die auf deren persönliche Bedürfnisse und gesundheitliche Ziele abgestimmt sind. Dies ist zum Beispiel auch für Personen wichtig, die häusliche Krankenpflege in Anspruch nehmen, da wir auch bei spezifischen ernährungsbezogenen Fragen wie diabetischem Fuß, Dekubitus und Lymphödem helfen können.
Im Jahr 2024 haben 8.674 Versicherte von unserer Ernährungsberatung profitiert. Insgesamt wurden 22.823 Beratungen durchgeführt, darunter 2.598 als Videoberatung. Dies zeigt, wie wertvoll und gefragt unsere Ernährungshinweise sind.
Zusätzlich bieten wir Gruppenberatungen zum Thema Ernährung bei Diabetes und koronarer Herzkrankheit (KHK) an. Diese Gruppenformate fördern den Austausch und die Unterstützung unter Gleichgesinnten, was den Lernprozess bereichert und Personen motiviert.
Gesundheit im Quartier
Das Programm „Gesundheit im Quartier“ verbindet die Entwicklung von Stadtteilen mit der Förderung der Gesundheit. Es baut auf bestehenden Programmen auf, die den sozialen Zusammenhalt und die Zusammenarbeit in den Stadtteilen stärken. Ziel ist, die Bereiche der Gemeinwesenarbeit und der Gesundheitsförderung langfristig zu vernetzen, um gesunde Lebensräume für alle zu schaffen.
Wir unterstützen dieses Programm mit 150.000 Euro pro Jahr. Gemeinsam mit der Landesvereinigung für Gesundheit und der Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V. (LVG & AFS) beraten wir von der Ideenfindung bis zur Antragstellung. Gemeinsam entscheiden wir auch über die von den Quartieren eingereichten Anträge.
Die förderfähigen Gesamtausgaben pro Projekt betragen mindestens 5.000 Euro und maximal 30.000 Euro.
Ein wichtiger Aspekt der Gesundheitsförderung ist die Ausrichtung auf den sozialen Raum. Quartiere sind ideale Orte, um Menschen dort zu erreichen, wo sie leben, lernen und arbeiten. Damit die Gesundheitsförderung erfolgreich ist, müssen die lokalen Gegebenheiten beachtet werden. Die Angebote werden gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadtteile entwickelt und konzentrieren sich auf wichtige Themen wie Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung.
Seit zwei Jahren werden auch Projekte unterstützt, die sich mit den Themen Gesundheit, Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit beschäftigen.
Verrückt? Na und!
Die AOK Niedersachsen kooperiert mit Irrsinnig menschlich e. V. sowie mit der Landesvereinigung für Gesundheit und der Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V., um das Projekt „Verrückt? Na und!“ gemeinsam in Niedersachsen umzusetzen. Das etablierte und evaluierte Programm „Verrückt? Na und!“ soll die seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen stärken und ihnen helfen, besser mit psychischen Krisen umzugehen. Es zielt darauf ab, Vorurteile und Ängste gegenüber psychisch kranken Menschen abzubauen.
Wir stellen finanzielle Mittel bereit, um das Projekt auf Bundes- und Landesebene zu unterstützen. Mit dem Geld werden Stellenanteile für die Koordinierung und „Schultage“ in den Pilotregionen finanziert. An diesen Schultagen haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, sich auszutauschen. Es werden psychische Krisen offen zur Sprache gebracht, Warnsignale erklärt, jugendtypische Bewältigungsstrategien diskutiert und lokale Hilfsangebote vorgestellt. Das Programm umfasst auch Fortbildungen für Lehrkräfte und Fachpersonal, die sowohl online als auch in Präsenz stattfinden können. Die niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg ist die Schirmherrin des Projekts.
Die Schultage werden von Fachleuten und Menschen, die selbst Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen gemacht haben, gemeinsam durchgeführt. Diese persönlichen Experten und Expertinnen können von ihren eigenen Bewältigungsstrategien berichten, was den Kindern und Jugendlichen hilft, Ängste abzubauen und offener über ihre eigenen Probleme oder die ihrer Angehörigen zu sprechen.
Allein 2024 konnten auf diese Weise 90 Schultage umgesetzt und 2.047 Schülerinnen und Schüler erreicht werden.
Im Laufe der dreijährigen Projektlaufzeit, die bis zum 30. Juni 2026 dauert, sollen zu den vier bereits bestehenden Regionalgruppen in Niedersachsen sechs weitere hinzukommen.
GemüseAckerdemie: gesunder Unterricht mit der AOK
Immer mehr Schulen in Niedersachsen setzen sich für eine gesunde und nachhaltige Ernährung ihrer Schülerinnen und Schüler ein. Im Jahr 2024 nahmen 90 Schulen am Bildungsprogramm GemüseAckerdemie teil. Dieses Programm ermöglicht es Kindern und Jugendlichen, selbst Gemüse anzubauen und zu ernten.
Wir unterstützen seit Jahren diese Initiative für Ernährungskompetenz und Nachhaltigkeit, an der bis jetzt etwa 13.600 Kinder teilgenommen haben.
Die Schülerinnen und Schüler lernen, wo gesunde Lebensmittel herkommen und wie viel Spaß es macht, selbst Gemüse zu pflanzen, zu pflegen und zu ernten. Für 31 der teilnehmenden Schulen war 2024 das erste Jahr im Programm, und sie werden in den nächsten vier Jahren von der GemüseAckerdemie begleitet.
Die GemüseAckerdemie ist eine Initiative des gemeinnützigen Vereins Acker e.V., der sich für eine nachhaltige Landwirtschaft und bewusste Ernährung einsetzt mit dem Ziel, naturnahe Lernorte dauerhaft im Bildungsalltag an Schulen und Kitas zu verankern. Im Rahmen des Programms richten die Schulen einen eigenen Acker ein, auf dem die Schülerinnen und Schüler bis zu 30 verschiedene Gemüsesorten anbauen. Dabei lernen sie nicht nur, wie wichtig gesunde Ernährung und ökologische Landwirtschaft sind, sondern auch Teamarbeit, Verantwortung und Geduld.
Acker e. V. unterstützt die Schulen bei der Umsetzung – wir übernehmen dabei einen Großteil der Kosten, zum Beispiel für Bepflanzung, Saatgut, Schulungen für Lehrkräfte und begleitende Unterrichtsmaterialien. Besonders viel Freude haben die Kinder und Jugendlichen, wenn sie nach der Arbeit gemeinsam ihr eigenes Gemüse zubereiten und probieren.
Zusammen mit Acker e.V. möchten wir noch mehr Schulen für das Programm gewinnen und weiterhin dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche ein Bewusstsein für gesunde Ernährung und nachhaltige Landwirtschaft entwickeln.
Geschäftsbericht 24
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