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Die nächste Generation stärken

Mit dem Innovationsfonds werden neue Versorgungsansätze erprobt. Die AOK Baden-Württemberg arbeitet an mehr als 30 Projekten mit und nimmt bewusst auch die Jüngsten in den Blick.

Ein Stufenmodell gegen Übergewicht

In Deutschland sind 15 Prozent aller Kinder übergewichtig, sechs Prozent leiden an Adipositas. Es fehlen strukturierte Versorgungsangebote, um Gewicht und Gesundheit ins Lot zu bringen. Mit dem Innovationsfondsprojekt STARKIDS haben sich die Uniklinik Tübingen und ihre Partner – darunter die AOK Baden-Württemberg – vorgenommen, ein entsprechendes Stufenmodell für die Versorgung zu entwerfen. So soll eine nachhaltige Verringerung von Übergewicht und Adipositas und der damit verbundenen Folgeerkrankungen erzielt und damit auch die Lebensqualität sowie die psychosoziale und sozioökonomische Teilhabe der Betroffenen verbessert werden. In den fünf Modulen des Programms lernen Kinder und ihre
Eltern viel über die Stellschrauben Ernährung, Bewegung und Stress. Ein Online-Angebot vertieft und erweitert die Inhalte der Schulungen. Im Bedarfsfall gibt es eine individuelle
Beratung zu weiterführenden Therapieangeboten.

Seelische Gesundheit stärken

Die Hälfte der Kinder von psychisch kranken Eltern leidet mit. Viele lassen sich ihre Sorgen nicht anmerken. Doch sie haben ein erhöhtes Risiko, selbst eine psychische Erkrankung zu entwickeln. Hier setzt das Innovationsfondsprojekt CHIMPS-NET an, das bundesweit an 21 Standorten die seelische Gesundheit betroffener Kinder und Jugendlicher verbessern will. In Baden-Württemberg bieten im Rahmen des Projektes die Unikliniken Tübingen, Freiburg und Ulm Günzburg sowie das Städtische Klinikum Karlsruhe mit Unterstützung der AOK Erstgespräche mit umfangreicher Diagnostik an, um für die Familien eine bedarfsorientierte Behandlungsform zu ermitteln. Zur Auswahl stehen vier unterschiedliche Angebote in persönlichen Gesprächen oder online, die die Familienbeziehungen und die soziale Unterstützung innerhalb der Familie stärken sollen.

KINDER UND JUGENDLICHE

Heute handeln, Morgen meistern

Schon vor 20 Jahren hat ein bekannter Ökonomieprofessor seinen Studierenden den Rat gegeben: Investieren Sie in Kinder oder Wald. Das werde sich in der Zukunft als am nachhaltigsten erweisen. Die AOK Baden-Württemberg macht beides. Möglicherweise hat noch nicht jeder vom AOK-Wald in Karlsdorf-Neuthard gehört. Dass die Südwest-Kasse sich aber für die Gesundheit und qualitativ beste und modernste Versorgung auch ihrer jüngsten Versicherten einsetzt, ist hinlänglich bekannt. Bei rund einem Viertel der Innovationsfondsprojekte, an denen sich die AOK Baden- Württemberg beteiligt, ist die jüngste Generation Zielgruppe. Dabei geht es nicht nur um Therapien für schwere körperliche Erkrankungen. Die seelische Gesundheit ist Gegenstand gleich mehrerer Projekte, die die AOK zusammen mit ihren Partnern bestreitet. Nicht zuletzt in der Pandemie haben wir gesehen, dass die Jüngsten oft mehr zu kämpfen haben, als uns lieb ist. Eine aktuelle Evaluation hat ergeben, dass sich der Innovationsfonds als Instrument grundsätzlich eignet, um die Versorgung weiterzuentwickeln. Auch wenn der bürokratische Aufwand hoch und der Transfer in die Regelversorgung noch zu wünschen übrig lässt. Wir werden in unserer Verantwortung als Gesundheitskasse nicht nachlassen und weiter unseren Beitrag leisten.

Peer-Michael Dick
Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der AOK Baden-Württemberg, Arbeitgeberseite

Intelligente ambulante Nachsorge

Die Depression zählt zu den häufigsten psychischen Störungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In manchen Fällen ist ein Klinikaufenthalt unvermeidbar. Eine sich direkt anschließende ambulante Nachsorge unterstützt den erzielten Therapieerfolg aus der Klinik und verringert oft auftretende Rückfälle. Mit iCAN wurde ein innovatives Nachsorgeprogramm entwickelt, das die oft monatelangen Wartezeiten auf einen ambulanten Therapieplatz überbrücken soll. Junge Menschen mit einer Depression können sich ab Herbst in neun Kliniken im Land in das Programm einschreiben und erhalten über zwölf Wochen eine telefonische Begleitung durch psychologische E-Coaches (Nachsorgemanager) sowie eine Smartphone-App mit Kompetenztrainings und einem Chatbot mit computerspieltypischen Elementen zur empathischen Umsetzungs- und Motivationssteigerung.

Krebsnachsorge von Kindern verbessern

Mehr als 80 Prozent krebskranker Kinder können dank der zunehmend besseren Therapiemöglichkeiten geheilt werden. Jedoch bleibt dies oftmals nicht ohne Folgen. Etwa zwei Drittel aller Betroffenen leiden im Laufe ihres Lebens an Folgeerkrankungen oder Nachwirkungen der Therapie. VersKiK ist ein bundesweites Forschungsprojekt, das die Inanspruchnahme der Empfehlungen der Leitlinien, Adhärenz zu den ausgewählten Leitlinien und den tatsächlichen Nachsorgebedarf von 30.800 Betroffenen in ganz Deutschland verbessern will. Dazu untersucht und analysiert das Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung der Uni Magdeburg drei Jahre lang die medizinischen Leistungen und den tatsächlichen Nachsorgebedarf von Kindern und Jugendlichen nach einer Krebserkrankung. Die Ergebnisse der Studie, die auch von der AOK Baden-Württemberg als Projektpartnerin unterstützt wird, sollen dauerhaft Einzug in die Versorgungspraxis halten.