Patientenschulung

Seine Erkrankung verstehen lernen, Handgriffe einüben, Fragen klären oder einfach nur Erfahrungen austauschen – dazu dienen Patientenschulungen. Durch gezielte Informationen lernen die Patienten, im Alltag besser mit ihrer Erkrankung umzugehen und deren Verlauf positiv zu beeinflussen. Sie geben Sicherheit und machen stark.
Jeder chronisch Kranke sollte deshalb eine solche Schulung besucht haben. Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Thema im Überblick.
1. Warum soll ich an einer Schulung teilnehmen?
In einer Schulung erfahren Sie mehr über Ihre Erkrankung und können so gelassener mit ihr umgehen. Die praktischen Tipps helfen Ihnen, Ihren Alltag leichter zu bewältigen. Wer gut Bescheid weiß, muss seltener zum Arzt – und braucht oft weniger Medikamente.
2. Wie lange dauert die Schulung im strukturierten Behandlungsprogramm?
Die Anzahl der Termine hängt vom Inhalt der Schulung ab. Meist sind es zwischen vier und zwölf Termine.
3. Wie finde ich eine geeignete Schulung?
Ihr Arzt kann Ihren Kenntnisstand am besten einschätzen und beurteilen, welche Schulung Ihnen am meisten hilft. Oft bietet der Arzt die Schulung selbst an oder er nennt Ihnen die Adresse eines anderen Anbieters in Ihrer Nähe.
4. Ist es mir freigestellt, an der Schulung teilzunehmen, die mir der Arzt empfiehlt?
Wenn ein Patient zweimal in einem Jahr eine vom Arzt empfohlene Schulung ohne triftige Gründe nicht wahrnimmt, muss die Krankenkasse ihn aus dem Behandlungsprogramm ausschließen. Eine Ausfallgebühr wird allerdings nicht fällig. Denn Patientenschulungen sind für die Teilnehmer prinzipiell kostenlos.
5. Welche anderen Patienten treffe ich in der Schulung?
Sämtliche Teilnehmer einer Schulung haben dieselbe Grunderkrankung. So stehen das gemeinsame Lernen, Üben und der Erfahrungsaustausch im Mittelpunkt eines jeden Treffens.
6. Wie groß ist die Gruppe?
Die Gruppen sind bewusst klein gehalten, damit die Teilnehmer möglichst stark profitieren und der Schulungsleiter gut auf die Bedürfnisse des Einzelnen eingehen kann.
7. Wer kann die Schulung leiten?
Nur wer die entsprechende Qualifikation hat, darf die Schulungen anbieten. Diese Qualifikation können Ärzte genauso wie Praxismitarbeiterinnen und -mitarbeiter haben, wenn sie entsprechend fortgebildet sind.
8. Wie läuft die Schulung ab?
Die Patienten sollen möglichst viel für ihren Alltag mitnehmen. Deshalb wird darauf geachtet, dass sie nicht mit zu vielen Fakten überhäuft werden. Vielmehr ist viel Zeit zum Austausch von Erfahrungen und zum Einüben von wichtigen Handgriffen vorgesehen.
9. Kann ich meinen Partner oder einen anderen Angehörigen mitbringen?
Oft kann es sinnvoll sein, den Partner zumindest zu einem Termin oder auch öfter zur Schulung mitzubringen. Schließlich sind Angehörige wichtige Stützen im Alltag. Darum sollten auch sie möglichst gut Bescheid wissen.
10. Ersetzt die Schulung die regelmäßigen Arzttermine?
Die Schulung ersetzt keinen Ihrer regelmäßigen Kontrolltermine beim Arzt – aber möglicherweise müssen Sie insgesamt weniger zum Arzt, weil Sie besser mit Ihrer Erkrankung klarkommen und sicherer im Umgang beispielsweise mit Medikamenten und Beschwerden sind.