Erfolgreicher Arztbesuch

Eine wichtige Grundlage für einen erfolgreichen Arztbesuch ist ein gelungener Informationsaustausch: Im Arztgespräch sollten Sie dem Arzt über Ihren Krankheitsverlauf detailliert berichten.
Im Gegenzug sollten Sie von ihm erfahren, wie Sie mit Ihrer chronischen Erkrankung oder einer anderen akuten Krankheit richtig umgehen.
Was mein Arzt über mich wissen muss
Diese Liste hilft Ihnen, alle Ereignisse und Probleme zu identifizieren, die mit Ihrer Erkrankung zu tun haben und die Ihr Arzt kennen sollte. Sicher treffen nicht jedes Mal alle Punkte für Sie zu. Gehen Sie die Liste einfach durch und machen Sie sich No
Was ist seit meinem letzten Termin passiert, was hat sich verändert?
Beispielsweise: Probleme, die mit der chronischen Erkrankung zu tun haben (z. B. Unterzuckerung bei Diabetikern, Herzbeschwerden bei KHK-Patienten), Schmerzen, Leistungsfähigkeit, körperliches und seelisches Befinden, hier auch Veränderungen wie Zu- oder Abnahme des Gewichts, eine eventuelle Operation oder ein Krankenhausaufenthalt seit dem letzten Arztbesuch.
Wie wirken meine Medikamente, was hat sich verändert?
Beispielsweise: Verträglichkeit der Medikamente, Neben- und Wechselwirkungen, unzureichende Wirkung, selbstständig veränderte Dosis, neues Rezept nötig.
Achtung: Teilen Sie Ihrem Arzt unbedingt mit, wenn Sie zusätzlich Medikamente nehmen, die ein anderer Arzt verordnet hat. Dasselbe gilt auch für frei verkäufliche Mittel.
Welche Informationen und Dokumente sind noch wichtig für den Arzt?
Grundsätzlich sinnvoll ist es, eine Liste aller Medikamente, die Sie gerade einnehmen, und ihrer Dosierung dabei zu haben. Außerdem sollten Sie, wenn vorhanden, zur Hand haben: Zusätzliche Befunde anderer Ärzte, Ausweise wie Diabetiker-, Röntgen- oder Impfpass, Schmerztagebuch, Therapien wie Physio- oder Psychotherapie, von denen Ihr Arzt noch nicht weiß.
Download Checkliste Vorbereitung Arztgespräch Teil 1 (PDF, 67 KB)
Was ich meinen Arzt fragen will
Diese Checkliste hilft Ihnen, alles Wichtige von Ihrem Arzt zu erfahren. Mit ihr können Sie gezielt nachfragen, wenn Sie Dinge nicht verstanden oder nicht erklärt bekommen haben.
Wenn Sie und Ihr Arzt gut informiert sind, ist das die beste Grundlage für Ihre gemeinsame Entscheidung über die Behandlung. Am besten machen Sie sich Stichpunkte für Ihr Gespräch – nutzen Sie die Checkliste und nehmen Sie Ihre Notizen mit zum Arzt.
Fragen Sie nach: Das sollte Ihr Arzt Ihnen sagen
Ärzte sprechen immer noch häufig Medizinerlatein. Bitten Sie Ihren Arzt, Ihnen Ihre Erkrankung, Veränderungen und die Folgen möglichst ohne medizinische Fachbegriffe zu erklären. Fragen Sie ansonsten nach:
- Was ist die Ursache meiner Erkrankung?
- Wie dringend ist die Behandlung?
- Was sind die Ziele und Chancen, etwa Heilung oder Linderung?
- Welche unterschiedlichen Möglichkeiten gibt es, mit welchen Risiken, Nebenwirkungen und Auswirkungen für meinen Alltag sind sie verbunden?
- Welche Behandlung empfiehlt die medizinische Leitlinie?
- Was kann ich selbst tun: Sport, Ernährung, Selbsthilfegruppe in der Nähe, Information?
Wie es weitergeht: Medikamente und Kontrollen
Gerade wenn Sie mehrere Medikamente nehmen müssen oder ein neues dazu gekommen ist, sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen. Nehmen Sie am besten eine Liste Ihrer aktuellen Medikamente und der Dosierungen zum Termin mit. Die wichtigsten Fragen:
- Was bewirken die Medikamente?
- Wann, wie oft, wie lange muss ich sie nehmen?
- Welche Nebenwirkungen haben sie, wie vertragen sie sich mit meinen bisherigen Medikamenten?
- Welche Kontrolluntersuchung ist wann nötig?
Zur Dokumentation
Legen Sie Ihr eigenes Archiv für Behandlungsunterlagen an. Genauso wie Sie selbst eine Medikamentenliste anlegen, sollten Sie auch Ihre Befunde zur Hand haben. Lassen Sie deshalb
- bei jedem Besuch die Untersuchungsergebnisse eintragen, z. B. in den Diabetikerpass, Marcumarpass etc.
- die aktuellen Befunde aushändigen, z. B. den Ausdruck des Dokumentationsbogens, den Ihr Arzt bei jedem Ihrer Besuche im Rahmen von AOK-Curaplan ausfüllt.
Das erleichtert es anderen Ärzten, Sie mit zu behandeln.
Nehmen Sie sich Zeit, holen Sie sich Unterstützung
Gerade wenn es um schwierige Entscheidungen für oder gegen eine Behandlung geht, sollten Sie sich ausreichend Zeit nehmen. Schlafen Sie drüber, nehmen Sie sich ein paar Tage Bedenkzeit. Tauschen Sie sich mit Ihrer Familie oder mit Freunden aus. Wenn Sie sich sicherer und ruhiger fühlen, lassen Sie sich von einer Vertrauensperson bei Ihren Arztbesuchen begleiten.
Drucken Sie sich die Listen vor dem Arztbesuch aus und halten Sie fest, was für Sie zutrifft. Nehmen Sie sie in die Sprechstunde mit und haben Sie keine Scheu, sie während des Gesprächs zu verwenden.
Download Checkliste Vorbereitung Arztgespräch Teil 2 (PDF, 64 KB)
Quellen:
www.weisse-liste.de > Checkliste-Arztbesuch.pdf
www.patienten-universitaet.de/node/121