Durchatmen in den eigenen vier Wänden

Die eigenen vier Wände sind für die meisten Menschen eine Umgebung, in der sie sich rundherum wohlfühlen. Wer denkt schon daran, dass hier – in geschlossenen Räumen – für Menschen mit allergischem Asthma eine Menge Auslöser lauern könnten. Doch leider ist das so.
Hausstaubmilben, Pollen, Schimmelpilze und Zigarettenrauch – dies sind nur einige Reizstoffe, die für Ihre Atemwege problematisch sein können und Sie möglicherweise stark beeinträchtigen. Diese Auslöser zu erkennen und zu vermeiden sowie Notfälle zu minimieren, sollte Ihnen wichtig sein. Hier erfahren Sie, worauf Sie zu Hause achten sollten. So können Sie wieder frei durchatmen!
Wo Hausstaubmilben lauern
Auslöser Nummer eins von Atembeschwerden ist Hausstaub, genauer gesagt der darin enthaltende Kot der Hausstaubmilben. Wird dieser eingeatmet, lösen die Eiweiße des Kotes eine Allergie mit Hust- und Niesattacken aus. Die lästigen Tierchen halten sich bevorzugt dort auf, wo viele menschliche Hautschuppen anfallen. Auf Matratzen, Polstermöbeln und Teppichen. Ein Mensch verliert täglich ein bis zwei Gramm Hautschuppen. Diese Menge reicht als Tagesration für 1,5 Millionen Milben. Versuchen Sie daher, in Ihrer Wohnung Teppiche, Vorhänge, Kissen und Staubfänger wie Pflanzen und Dekoartikel zu reduzieren. Ideal sind Polstermöbel mit abwischbaren Bezügen wie Ledermöbel. Auf diesen finden sich praktisch keine Milben. Teppiche können mit akariziden Substanzen – ein gegen Milben wirksames Mittel – gereinigt werden. Für Ihre Matratze im Schlafzimmer ist ein Anti-Milbenbezug, der sogenannte Encasing-Bezug, empfehlenswert. Dieser reduziert die Mengen an Milbenkot, mit denen Sie nachts in Berührung kommen können. Es empfiehlt sich, die Bettwäsche regelmäßig zu waschen. Auch Kopfkissen und Oberbetten sollten Sie viermal pro Jahr bei 60 Grad Celsius in der Waschmaschine waschen. Bei Kindern sollten Sie die Menge an Kuscheltieren im Bett reduzieren und diese ebenfalls regelmäßig bei 60 Grad Celsius waschen.
Putzen? Ja, aber richtig
Da beim Putzen viel Staub aufgewirbelt wird, empfiehlt es sich, in der Wohnung lieber glatte Böden wie Fliesen, Kork, Laminat und Parkett zu haben als Teppiche. Diese sollten mindestens dreimal pro Woche feucht gewischt werden. Tragen Sie bei schwerem Asthma zusätzlich einen Mundschutz oder eine Schutzbrille. Kurzflorige Teppichböden saugen Sie am besten mit einem Staubsauger, der mit einem Hepa-Filter ausgestattet ist. Dieser besondere Luftfilter hält allergene Partikel zurück. Nutzen Sie lieber milde Pflegemittel und verzichten Sie auf stark riechende, parfümierte und alkoholhaltige Putzmittel besser ganz. Empfehlenswerte Reiniger sind mit dem Logo des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB) gekennzeichnet. Verwenden Sie statt Reinigungsmitteln mit Sprühfunktion besser einen Schwamm.
Die Pollen sind los
Wenn Sie an einer Pollenallergie leiden, sollten Sie entsprechende Pollenflugvorhersagen – zum Beispiel im Internet – beachten. So wissen Sie genau, welche Pollen gerade unterwegs sind. Pollenfilter für die Fenster können mindestens 85 Prozent der Pollen abfangen. Entsprechende Pollenfilter gibt es auch für Autos. Bei akuter Pollenallergie lüften Sie in der Stadt am besten nur am frühen Morgen oder nachts. Zu dieser Zeit ist hier die Pollenkonzentration am niedrigsten. Auf dem Land ist es umgekehrt – die wenigsten Pollen fliegen abends. Deshalb sollten Sie am besten am Ende des Tages lüften.
Richtig lüften
Und wie lüfte ich richtig? Regelmäßig bei weit geöffnetem Fenster: Ein paar Minuten Stoßlüften sind besser, als das Fenster den ganzen Tag gekippt zu haben. So können Reizstoffe besser entweichen. An kalten Tagen kann es für Ihre Atemwege besser sein, den Raum während des Lüftens zu verlassen, da Asthma-Lungen Kälte nicht gut vertragen. Mit Lüften beugen Sie auch Schimmelpilzen vor, deren Pilzsporen als Allergene wirken und Beschwerden auslösen. Vor allem in Bad und Küche bildet sich viel Feuchtigkeit und somit schnell Schimmel. Beide Räume müssen deshalb besonders gut gelüftet werden. Stellen Sie besser keine Pflanzen im Schlafzimmer auf, da sie die Luftfeuchtigkeit und Schimmelpilzbelastung ebenfalls erhöhen.
Und noch etwas: Viele Menschen denken, dass es reicht, wenn in der Wohnung geraucht wird, zu lüften. Das ist nicht so, denn in solchen Räumen verbleiben ungesunde Zigarettenrückstände. Wissenschaftler untersuchen gerade diesen sogenannten Third-Hand-Smoke. Asthmatiker sollten passives Rauchen tunlichst meiden. Und natürlich selbst nicht rauchen.
Mehr Informationen finden Sie hier:
Wie Sie Asthmaanfällen vorbeugen