Zum Hauptinhalt springen
AOK WortmarkeAOK Lebensbaum
Gesundheitsmagazin

Kinder

Mein Kind ist krank: So handeln Sie richtig

Veröffentlicht am:02.07.2020

4 Minuten Lesedauer

Besonders Kinder und Babys sind öfter einmal krank. Infekte wie Schnupfen oder Husten sind normalerweise harmlos und wichtig für die kindlichen Abwehrkräfte. Für die Entscheidung, einen Kinderarzt aufzusuchen, gibt es jedoch wichtige Anhaltspunkte, die Eltern kennen sollten.

Mutter gibt kranker Tochter etwas zu trinken

© iStock / RgStudio

Eltern machen sich oft Sorgen, die Gesundheit ihres Nachwuchses nicht richtig einschätzen zu können. Vor allem bei Babys und Kleinkindern ist dies besonders schwer. Und stellt man fest, dass die Kleinen sich mit einer Erkältung oder Schnupfen angesteckt haben, fragt man sich oft, wie man jetzt am besten handeln soll.

 Direkt bei einer laufenden Nase zum Arzt oder doch lieber erstmal abwarten, bis sich das Wohlbefinden des Kindes wieder gebessert hat?

Baby hat Fieber: Wann sollte ich zum Arzt?

Ein erstes Anzeichen, welches Eltern unbedingt beachten sollten, ist, ob das Baby oder Kind Fieber hat. Bei Babys äußert sich dies häufig an einem besonders geröteten und erhitzten Kopf. Kinder wirken meist schlapp und antriebslos und haben nicht so viel Appetit.

Fieber: Was ist das?

Die normale Körpertemperatur liegt in der Regel zwischen 36,5 und 37,7 Grad Celsius, der Fieber-Richtwert bei circa 38,5 Grad Celsius – erst dann spricht man im Allgemeinen vom Fieber. Steigt die Temperatur auf über 39,5 Grad Celsius an, spricht man von hohem Fieber. 

Nicht immer, wenn die Körpertemperatur erhöht ist, muss sofort ärztlicher Rat eingeholt werden. Denn: Fieber ist eine Art Schutzreaktion des Körpers. Hat man erhöhte Temperatur, arbeiten die körpereigenen Abwehrkräfte daran, Krankheitserreger zu bekämpfen. Oft reicht es daher aus, das Fieber zu senken, sodass es dem Kind schnell wieder besser geht. Fiebersenkende Arzneimittel wie Paracetamol oder Ibuprofen (als Zäpfchen oder Saft) tragen in der Regel schnell zu einer Besserung des Wohlbefindens bei und beugen möglichen Fieberkrämpfen vor. Lässt sich das Fieber nicht senken und halten die Beschwerden längere Zeit an, ist unbedingt ein Besuch beim Kinderarzt notwendig. 

Bei diesen Anzeichen ist ein Arztbesuch empfehlenswert:

  • Bei Babys

    • Das Baby ist unter drei Monate alt und hat Fieber.
    • Das Baby verweigert die Nahrungsaufnahme. 
    • Das Fieber hält länger als einen Tag an.
    • Es treten Fieberkrämpfe auf.
    • Weitere Symptome wie Übelkeit, Darmbeschwerden oder Hautausschlag machen sich bemerkbar.
    • Die erhöhte Körpertemperatur sinkt trotz fiebersenkender Mittel nicht.
  • Bei Kleinkindern/Kindern

    • Ihr Kind kommt Ihnen schwer krank vor.
    • Das Fieber besteht länger als drei Tage. 
    • Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Darmbeschwerden, Hautausschlag oder Atemprobleme kommen hinzu.
    • Das Fieber bleibt trotz Einnahme von fiebersenkenden Mitteln weiterhin bestehen.
    • Das Kind hat Fieberkrämpfe.

Generell gilt: Fühlt sich der Nachwuchs nicht wohl, ist es normal, dass Sie sich als Eltern große Sorgen machen. Im Zweifelsfall konsultieren Sie lieber einen Arzt, wenn Sie zunehmend beunruhigt sind.

Was tun bei Schnupfen, Husten, Heiserkeit?

Junge Frau liegt mit erkranktem Kind auf dem Sofa.
Bei leichten Erkrankungen können Fürsorge, Nähe, Geborgenheit und Wärme ganz besonders helfen, schnell wieder gesund zu werden.

© iStock / KatarzynaBialasiewicz

War Ihr Baby bisher von Infekten verschont, ändert sich das spätestens, wenn es in den Kindergarten kommt. Bei so vielen Kleinkindern auf engem Raum bleibt eine Ansteckung nicht aus. Gegen die gefährlichsten Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps oder Röteln können Sie Ihr Kind impfen lassen. Gegen kleine Infekte wie Schnupfen oder Husten sind die meisten Kinder jedoch nicht gefeit. 

Welche Leistungen bietet die AOK für die Gesundheit von Babys und Kleinkindern an?

Die Leistungen der AOK unterscheiden sich regional. Mit der Eingabe Ihrer Postleitzahl können wir die für Sie zuständige AOK ermitteln und passende Leistungen Ihrer AOK anzeigen.

Kind mit Husten: Wann einen Arzt konsultieren?

In den Atemwegen tummeln sich viele Krankheitserreger, die über die Luft aufgenommen werden. Vor allem unter Kindern verbreiten sich Viren und Bakterien rasend schnell. Sammeln sich die Krankheitserreger in den Atemwegen, sollen diese durch Abhusten wieder ausgeschieden werden. 

Dauert der Husten sehr lange an oder nimmt der Auswurf eine besondere Farbe an, fragen sich viele Eltern, ob nicht doch eine ärztliche Kontrolle erfolgen sollte.

  • Trockener Husten/Reizhusten (unproduktiver Husten)

    Als trockenen Husten bezeichnet man es, wenn ein stetiger Hustenreiz plagt, der allerdings ohne Auswurf erfolgt. Man spricht auch vom Reizhusten oder unproduktiven Husten. Er tritt oft im Zuge einer beginnenden Erkältung auf, kann aber auch auf eine Asthma-Erkrankung hindeuten.

  • Feuchter Husten (produktiver Husten)

    Vom feuchten Husten – oder auch produktiven Husten – spricht man dann, wenn Schleimauswurf beim Husten erfolgt. Er tritt in der Regel in einem späteren Stadium der Erkältung auf. Hier ist die Farbe des abgesonderten Sekrets entscheidend. Gelblich oder grünlicher Schleim deuten auf eine bakterielle Infektion hin, die in der Regel durch eine Antibiotika-Einnahme behandelt werden muss. Hier ist ein Arztbesuch empfehlenswert.

    Normalerweise ist Husten bei Kindern nichts Ungewöhnliches und sollte mit viel Schlaf, Teetrinken und Ausruhen schnell wieder abklingen. Dennoch handelt es sich um eine Atemwegsinfektion, die vor allem bei jüngeren Kindern schnell einmal zu einer Lungenentzündung führen kann. Wenn sich der Husten nach ein paar Tagen nicht legt, kann ein Arztbesuch nicht schaden. 

Aufgepasst bei bellendem Husten

Vernehmen Sie bei ihrem Kind eine Art Husten, die Sie eher als „bellenden Husten“ bezeichnen würden, sollten Sie besonders achtsam sein. Es könnte sich um den sogenannten Krupphusten handeln, auch Pseudokrupp genannt. Diese Virusinfektion befällt die oberen Atemwege, insbesondere den Kehlkopf und die Luftröhre. Vor allem Kinder sind betroffen. Häufige Begleiterscheinungen sind Atemnot, Fieber, Heiserkeit und pfeifende Atemgeräusche. Hier sollte ebenfalls besser der Kinderarzt aufgesucht werden. 

Rufen Sie in jedem Fall sofort den Notarzt, wenn Ihr Kind ...

  • ...Schwierigkeiten mit dem Atmen hat.
  • ...unter sehr starken Schmerzen leidet.
  • ...einen Krampfanfall hat.
  • ...bewusstlos wird.

Das Wohlergehen der Kleinsten liegt den Eltern natürlich besonders am Herzen. Fühlt sich das Kind nicht wohl, trifft es die Eltern meist genauso schlimm. Angst vor Infektionen sollten Sie dennoch nicht haben – meisten verlaufen Schnupfen, Erkältung und Co. doch harmloser als man denkt. 

Mehr zum Thema


Waren diese Informationen hilfreich für Sie?

Noch nicht das Richtige gefunden?