Pflege-Qualitätsbericht 2015
Pflege in Deutschland wird besser
Die Versorgungsqualität in der ambulanten und stationären Pflege hat sich verbessert. Das geht aus dem vierten MDS-Pflege-Qualitätsbericht hervor, den der GKV-Spitzenverband und der Medizinische Dienst des GKV-Spitzenverbandes (MDS) gemeinsam vorgestellt haben. Dem Bericht zufolge sind immer weniger Heimbewohner freiheitsentziehenden Maßnahmen ausgesetzt. Wurde 2012 noch jeder fünfte Pflegebedürftige durch Bettgitter oder Gurte in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt, waren es der jüngsten Prüfung zufolge 12,5 Prozent.
Laut Bericht schnitten Pflegedienste und Heime bei der Vorbeugung von Druckgeschwüren besser ab als im Vorbericht. Solche Geschwüre entstehen beispielsweise durch langes Liegen. Das Pflegepersonal wendete nach dem neuesten Bericht bei zwei Dritteln der bettlägerigen Menschen (75,6 Prozent) Prophylaxen wie Lagerungswechsel an und setzte Hilfsmittel ein. 2012 wurden die erforderlichen Vorbeugungsmaßnahmen nur in 59,3 Prozent der Fälle vorgenommen.
Verbesserungen gab es auch bei der Beratung zum Sturzrisiko. Dem Bericht zufolge haben die Prüfer bei 81,7 Prozent der in ihrer Wohnung aufgesuchten Pflegebedürftigen einen Beratungsbedarf gesehen. Bei 83,6 Prozent dieser Pflegebedürftigen war eine Beratung nachvollziehbar durchgeführt worden. Nur in 16,4 Prozent der Fälle war die Beratung nicht nachvollziehbar. Im Vergleich zum letzten Bericht ist eine deutliche Verbesserung zu verzeichnen – damals erhielt nur knapp die Hälfte eine Beratung.
Betreuung von Schmerzpatienten noch ausbaufähig
Schwächen attestierten die Prüfer den Heimen bei der Betreuung von Schmerzpatienten. Immerhin 35 Prozent aller Heimbewohner leiden unter chronischen Schmerzen. Doch bei jedem fünften Schmerzpatienten wurden die aktuellen Beschwerden nicht genau erfasst. Zwar fällt dieser Wert geringer aus als vor drei Jahren, "gleichwohl besteht weiter Optimierungsbedarf", heißt es im Bericht. "Mit einem modernen Schmerzmanagement könnte pflegebedürftigen Menschen viel Leid erspart werden, doch hier wird in vielen Pflegeeinrichtungen noch nicht genug getan", sagte Gernot Kiefer, Vorstand des GKV-Spitzenverbands.
Der vierte Pflege-Qualitätsbericht basiert auf den rund 23.000 Qualitätsprüfungen, die der Medizinische Dienst der Krankenversicherung 2013 in Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten durchgeführt hat. Die MDK-Gutachter untersuchten dabei die Versorgungsqualität bei 146.000 Menschen.