13.07.2020 Behandlungsfehlerstatistik 2019: Fehlerquote leicht gestiegen
News ZahnmedizinDie Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK) haben im vergangenen Jahr 14.553 neue Fälle mit dem Verdacht auf einen Behandlungsfehler begutachtet.

Jedes vierte Gutachten fördert Fehler zutage
Die Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK) haben im vergangenen Jahr 14.553 neue Fälle mit dem Verdacht auf einen Behandlungsfehler begutachtet. In jedem vierten Fall (3.688) stellten die Gutachter einen Fehler fest, in jedem fünften (2.953) wiesen sie nach, dass der Fehler auch Ursache eines Schadens war, den der Patient erlitten hat. Diese Zahlen hat der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) veröffentlicht. Die Zahl der Gutachten ist gegenüber 2018 (14.133) leicht gestiegen, liegt aber in etwa aber auf dem Niveau der Vorjahre.
Schäden durch operative Eingriffe sind offensichtlicher
Zwei Drittel aller Gutachten befassen sich mit Behandlungsabläufen im stationären Bereich , vor allem in den operativen Fächern Orthopädie, Unfallchirurgie und der Allgemeinchirurgie. Daraus seien jedoch keine Rückschlüsse auf die Patientensicherheit in diesen Bereichen zu schließen, sagt Dr. Stefan Gronemeyer, Leitender Arzt und stellvertretender Geschäftsführer des MDS.: „Es ist vielmehr so, dass Patienten in diesen Fächern mögliche Fehler leichter erkennen können als in anderen.“ Nur in jedem dritten Fall werden ambulante Behandlungen durch die Patienten hinterfragt. In Bezug auf die gutachterlich bestätigte Fehlerquote unterscheiden sich die Sektoren kaum.
Versorgung unter Bedingungen der Pandemie
Mit Blick auf das die aktuelle Lage durch SARS-CoV-2, appellierte der Medizinische Dienst an die Akteure, sämtliche Patienten zeitgerecht zu versorgen. Die Fokussierung auf das Infektionsgeschehen könne die Patientensicherheit gefährden, sagte Prof. Dr. Astrid Zobel, Leitende Ärztin beim MDK Bayern: „Denn die Verzögerung der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit anderen Erkrankungen hat ebenfalls negative Auswirkungen und kann Leiden und Gesundheitsschäden verursachen“, erklärt Zobel. Es sei daher zu begrüßen, dass das Aktionsbündnis Patientensicherheit spezielle anonyme Fehlermeldesysteme für die Beschäftigten im Gesundheitswesen geschaffen hat, um Pandemie-bedingte Fehler frühzeitig erkennen und Sicherheitsmaßnahmen ableiten zu können. Sie sollten von möglichst vielen Einrichtungen genutzt werden, so Zobel.
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