Expertenforum - Weiterbeschäftigung über Regelaltersgrenze hinaus

Sehr geehrte Damen und Herren,

unser AN hätte am 01.10.2024 seinen regulären Renteneintritt gehabt. Wir haben mit unserem Arbeitnehmer eine „Vereinbarung über die Verlängerung des Arbeitsvertrages über die Regelaltersgrenze hinaus“ bis zum 31.12.2024 geschlossen. Nun ist es so, dass unser AN auch noch über den 31.12.2024 (vorraussichtlich bis 31.03.2025) hinaus bei uns beschäftigt wird, allerdings voraussichtlich einmal die Woche (für 7,8 h). Kann die Vereinbarung einfach verlängert werden oder muss ein „Minijob“ Vertrag abgeschlossen werden? ( Der AN befindet sich in einer Führungsposition).

Sehr geehrter Fragesteller,

vielen Dank für Ihre Frage.

Nach § 41 S. 3 SGB VI ist es zulässig, den Beendigungszeitpunkt des Arbeitsvertrages im Falle eines Renteneintritts hinauszuschieben. Bislang ist in der Rechtsprechung nicht geklärt, ob „hinausschieben“ nur bedeutet, dass der Beendigungstermin in die Zukunft verschoben werden kann, im Übrigen aber der Arbeitsvertrag umgeändert bleiben muss. Insoweit ist rechtlich nicht klar, ob Sie anlässlich der Verlängerung des Beendigungstermins den bisherigen Vertrag überhaupt auf einen „geringfügigen Arbeitsvertrag“ umstellen dürfen. Sollte die Änderung weiterer Arbeitsbedingungen unzulässig sein, könnte dies Auswirkungen auf die Wirksamkeit der Befristung des Arbeitsverhältnisses (in Ihrem Fall bis 31. März 2025) haben. In der Praxis sind derartige Verlängerungen des Arbeitsverhältnisses nach unseren Erfahrungen allerdings wenig streitanfällig.

Sollten Sie weitere Fragen haben, stehen wir gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Fachexperte Arbeitsrecht