Expertenforum - Privat Versicherter Mitarbeiter reduziert Arbeitszeit befristet

Guten Morgen,

ein privat Versicherter Mitarbeiter (Alter 50 Jahre) reduziert befristet vom 01.12.2024 - 30.11.2025 seine Arbeitszeit auf 50 % und rutscht damit unter die Beitragsbemessungsgrenze. Wird er damit ab 01.12.2024 pflichtversichert und muss in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln?

Vielen Dank und Grüße

Angelika Zacher

Guten Tag,
 
die Spitzenverbände der Sozialversicherung haben in der Fachkonferenz „Beiträge“ am 20.03.2019 unter „Top 2“ erstmals festgelegt, dass nicht jede kurzfristige Minderung des Arbeitsarbeitsentgelts die Krankenversicherungsfreiheit enden lässt und insofern zum Eintritt von Versicherungspflicht führt.

Somit lässt eine zeitlich befristete Minderung des laufenden Arbeitsentgelts bei absehbarer Rückkehr zu den oder annähernd den Verhältnissen vor der Entgeltminderung die Versicherungsfreiheit dann fortbestehen, wenn die Entgeltminderung nur von kurzer Dauer (in der Regel nicht mehr als drei Monate) ist.
 
In Ihrem Sachverhalt ist eine 12-monatige Reduzierung des Arbeitsentgelts vereinbart, so dass Se zum 01.12.2024 eine Überprüfung des Jahresarbeitsentgelts vornehmen müssen. Der Betrachtungszeitraum läuft vom 01.12.2024 – 30.11.2025. Wird die Jahresarbeitsentgeltgrenze unterschritten tritt Versicherungspflicht ein und der Arbeitnehmer müsste sich eine gesetzliche Krankenkasse wählen.
 
Es besteht die Möglichkeit auf Befreiung von der Kranken- und Pflegeversicherungspflicht (§ 8 Absatz 1 Nr. 3 SGB V). Der Antrag ist innerhalb von drei Monaten nach Eintritt der Versicherungspflicht zu stellen und kann nicht widerrufen werden.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Ihr Expertenteam