Erfolgsfaktor gesunder Schlaf
Guter und gesunder Schlaf ist wichtig für die Regeneration und Leistungsfähigkeit. Das bedeutet im Umkehrschluss: Wenn Beschäftigte schlecht schlafen, wirkt sich das negativ aufs Arbeitsergebnis aus. Lesen Sie hier, wie Sie als Arbeitgeber einen gesunden Schlaf Ihrer Beschäftigten fördern können.
Verschiedene Stressfaktoren beeinflussen den Schlaf
Erwachsene benötigen in der Regel sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht, um ausgeruht in den neuen Tag zu starten. Doch immer mehr Beschäftigten fällt es schwer, sich in der Freizeit zu erholen und Kraft für den nächsten Tag zu tanken. „Schläft man über einen Monat etwa dreimal die Woche unter sechs Stunden, spricht man von einer behandlungsbedürftigen Schlafstörung“, sagt Dr. Hans-Günter Weeß. „Davon sind in Deutschland mindestens 4,8 Mio. Menschen betroffen, also 6 Prozent der Bevölkerung“, weiß der Leiter des Interdisziplinären Schlafzentrums am Pfalzklinikum Klingenmünster.

Ursachen für Nächte mit gestörtem Schlaf gibt es viele, zum Beispiel gesundheitliche Probleme wie Rückenschmerzen, persönliche Lebensumstände wie etwa Geldsorgen oder die Pflege von Angehörigen und eine stressende Situation am Arbeitsplatz. Hinzu kommen die Auswirkungen der aktuellen Covid-19-Pandemie. Forscher der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel haben zuletzt untersucht, welchen Einfluss die Einschränkungen während des Lockdowns im März und April 2020 auf den Schlaf hatten. Demnach geben rund 45 Prozent der insgesamt 435 Befragten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an, dass sie in der Zeit qualitativ schlechter geschlafen haben als vor den coronabedingten Einschränkungen.
Fünf Tipps für Arbeitgeber
Arbeitgeber haben die Möglichkeit, ihre Beschäftigten am Arbeitsplatz zu unterstützen und zu entlasten – und damit die Schlafqualität positiv zu beeinflussen. Das ist für die Gesundheit ebenso wichtig wie für die Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz. So gelingt es:
- Arbeitstage gut organisieren: Hinterfragen und optimieren Sie regelmäßig Arbeitsabläufe und Teamstrukturen. Das schützt Ihre Beschäftigten vor Stress, Überstunden und Zeitdruck. Ein gutes Werkzeug sind Mitarbeitergespräche. Versuchen Sie, in den persönlichen Gesprächen zum Beispiel zu erfahren, ob ein Mitarbeiter mit Tätigkeiten betraut ist, die ihm wirklich liegen.
- Arbeitsplätze ergonomisch gestalten: Schaffen Sie höhenverstellbare Schreibtische und ergonomische Stühle an. Helfen Sie dabei, dass Beschäftigte während ihrer Arbeit eine gesunde Haltung einnehmen. Das beugt Verspannungen und Schmerzen vor – und verhindert schmerzbedingte, schlaflose Nächte.
- Digitalen Stress vermeiden: Halten Sie Ihre Beschäftigten dazu an, Diensthandys und Laptops während Pausen, im Feierabend und im Urlaub abzuschalten. Die ständige Erreichbarkeit und der damit verbundene Reaktions- und Zeitdruck stören und verhindern, dass sich Mitarbeiter während der Auszeiten erholen können. Vereinbaren Sie zudem Erreichbarkeitsregeln, das nimmt Arbeitnehmern unnötigen Druck.
- Sport und Entspannung fördern: Machen Sie es Mitarbeitern möglichst einfach, sich aktiv zu entspannen. Starten Sie zum Beispiel Kooperationen mit Yoga- und Fitnessstudios. Oder engagieren Sie einen Trainer, der direkt ins Unternehmen kommt und speziell angepasste Tipps gibt. In Homeoffice-Zeiten können Sie Ihre Beschäftigten mit digitalen Angeboten unterstützen, zum Beispiel mit Ideen zu kleinen Bewegungsübungen für den Rücken. Auch der Weg von und zur Arbeit oder rund ums Homeoffice bietet vielfach Gelegenheit für mehr Bewegung, wenn Sie Anreize fürs Radfahren schaffen. Die AOK bietet dazu die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ an.
- Individuelle Arbeitszeiten vereinbaren: Wenn Beschäftigte die Arbeitszeit an ihre persönlichen Leistungshochs anpassen können, steigert das die Zufriedenheit und reduziert das Stresslevel. Auch Beruf und Familie werden leichter vereinbar.
Wie Sie außerdem die psychische Gesundheit Ihrer Beschäftigten fördern können: Die AOK hat weitere Informationen und hilfreiche Tipps zusammengestellt.
So unterstützt die AOK
Das AOK-Programm „Stress im Griff“ unterstützt die Nutzer, ihre innere Widerstandsfähigkeit zu stärken, damit Stress gar nicht erst entsteht. In vier Wochen lernen die Teilnehmer, welche persönlichen Stressoren sie haben und wie sie gelassener mit den neuen Herausforderungen des Alltags umgehen können. Das von Experten entwickelte Programm überzeugt mit einer sehr hohen Zufriedenheitsquote von 80 Prozent.
Stand
Erstellt am: 16.03.2021