Walk-and-Talk: Laufend Kreativität, Ergebnisse und Gesundheit fördern
Walk-and-Talk-Meetings bringen mehr Bewegung in den Arbeitsalltag – und fördern zugleich eine dynamischere und interaktivere Gesprächskultur. Unternehmen können von der nachweislich steigenden Kreativität und Produktivität profitieren. Wie Meetings im Laufen gelingen.
Kreativität und soziale Interaktion fördern
Ein Walk-and-Talk-Meeting ist ein Gespräch oder ein Meeting, das während eines Spaziergangs stattfindet. Statt also in einem Büro oder Konferenzraum zu sitzen, sind die Teilnehmenden an der frischen Luft unterwegs und besprechen ihre Themen. Dabei entsteht eine informellere und entspanntere Gesprächsatmosphäre, die Kreativität, soziale Interaktion und Arbeitsleistung fördern kann.
„Walk-and-Talk-Meetings eignen sich besonders gut zum Ideensammeln, Lösungen suchen oder etwas Zwischenmenschliches zu besprechen“, sagt Dr. Romana Dreyer, Arbeits- und Organisationspsychologin und Geschäftsleitung des „Center for Better Work“ an der Universität Hamburg. Auch Feedbackgespräche oder erste strategische Überlegungen, wo es in Zukunft für einen selbst oder das Unternehmen hingehen soll, können Themen für Walk-and-Talks sein. „Sobald etwas ohne visuelle Hilfsmittel besprochen werden kann oder der Austausch von Ideen und Meinungen im Fokus steht, sind Walk-and-Talk-Meetings ideal.“
Dauer eines Walk and Talks – und das Wetter
- Die Dauer eines Walk-and-Talk-Meetings kann variieren.
- Beispiele: Kurze Runden übers Betriebsgelände oder ein Spaziergang im nahegelegenen Park.
- Wichtig: Zeit für den Rückweg einkalkulieren – und dafür, im Büro das Besprochene schriftlich festzuhalten.
- Bei schlechtem Wetter kann das Meeting in überdachten oder geschützten Bereichen stattfinden, zum Beispiel im Flur oder Treppenhaus.
Mentale und körperliche Gesundheit unterstützen
Walk-and-Talk-Meetings können sich positiv auf die Gesundheit auswirken, weil sie körperliche Bewegung fördern. Die ist wiederum gut fürs Herz-Kreislauf-System und unterstützt außerdem den Stressabbau. „Bewegung an der frischen Luft kann darüber hinaus die Konzentration und das Energielevel erhöhen sowie Denkblockaden lösen“, betont Romana Dreyer. „Auch Kreativität und Wohlbefinden der Teilnehmenden können durch diese informellere Gesprächsatmosphäre gesteigert werden.“
Kurz: Von Walk-and-Talk-Meetings profitieren mentale und körperliche Prozesse generell – und damit Mitarbeitende und Arbeitgeber. Bewegung, frische Luft, gemeinsam unterwegs sein, all das kann die Stimmung, die Aufmerksamkeit und sogar später den nächtlichen Schlaf verbessern. „Spazierengehen in der Natur beruhigt“, sagt Romana Dreyer. „Darüber hinaus können sich draußen die Augen besser entspannen.“
Wichtig ist zu entscheiden, für welche Meetings diese Methode besonders geeignet ist. Faustregel: Alle Besprechungen, die ohne visuelle Hilfsmittel auskommen oder keine sensiblen beziehungsweise vertraulichen Informationen enthalten, sind geeignet.
Vorbereiten und Ergebnisse protokollieren
„Um PowerPoint-Präsentationen anzuschauen, bleibt man besser im Konferenzraum“, so Expertin Dreyer. „Bei einem Walk-and-Talk-Meeting etwas nur mit Worten zu präsentieren oder ein Problem zu schildern, kann die kommunikativen Fähigkeiten trainieren. Das gilt für den Sprechenden ebenso wie für den Zuhörenden.“ Ansonsten gilt wie bei jedem anderen Meeting: Vor- und Nachbereitung sind entscheidend.
Walk-Talk-Meeting vor- und nachbereiten
- Günstig ist, Stift und Notizblock oder ein digitales Endgerät zur Spracheingabe mitzunehmen.
- Die Ergebnisse werden wie sonst auch am besten umgehend nach der Rückkehr schriftlich festgehalten.
- Dafür können die Teilnehmenden vorher gemeinsam festlegen, wer diese Aufgabe übernimmt und was mit den Aufzeichnungen zu geschehen hat.
Darüber hinaus ist wichtig, Klarheit über das Ziel des Meetings zu haben und was eine Führungskraft oder ein Team generell mit dem anderen Meetingformat erreichen möchte. Die Anzahl der Teilnehmenden sollte vier Personen nicht übersteigen. „Und auch, wenn es selbstverständlich klingt: Die Verantwortlichen haben darauf zu achten, dass die Teilnehmenden körperlich und konditionell in der Lage sind, bei Walk-and-Talks mitzumachen und die Wege, wenn nötig, barrierefrei sind.“
Fünf Tipps für erfolgreiche Walk-and-Talks
Führungskräfte profitieren auf verschiedene Weise von Walk-and-Talk-Meetings. Sie sitzen selbst am häufigsten in Meetings. Mit Walk-and-Talks können sie darum ihre eigene Gesundheit und ihr Wohlbefinden verbessern und zugleich eine produktivere und kreativere Arbeitsumgebung fördern. Sie können auch Beziehungen zu ihren Mitarbeitenden optimieren.
Romana Dreyer empfiehlt: „Am besten mit freundlicher Grundhaltung an das Thema herangehen. Für welchen Mitarbeitenden passt dieses Gesprächsformat gut, was müssen diese Personen vielleicht können oder mitbringen oder auch: Für wen kann ein Walk-and-Talk eine Kompetenzentwicklung bringen?“ Ideal sei, mit gutem Beispiel voranzugehen und Walk-and-Talk-Meetings in den eigenen Zeitplan zu integrieren. Einfach ausprobieren, über die Erfahrungen sprechen und dranbleiben.
Fünf Tipps, um Walk-and-Talks zu gestalten
- Geeignete Route wählen: Wählen Sie eine möglichst ruhige, naturnahe und verkehrsarme Strecke, um Ablenkungen zu minimieren.
- Tagesordnung und Teilnehmende festlegen: Bereiten Sie eine klare Agenda vor, um den Fokus zu behalten.
- Bequeme Kleidung tragen: Stellen Sie sicher, dass alle Teilnehmenden bequeme Kleidung und Schuhe tragen – informieren Sie sie vorher, dass es nach draußen geht.
- Ergebnisse festhalten: Notieren Sie wichtige Punkte und Ideen während oder direkt nach dem Meeting und planen Sie dafür auch Zeit und Verantwortlichkeiten ein.
- Flexibel bleiben: Seien Sie bereit, das Meeting an die Wetterbedingungen oder andere unvorhergesehene Umstände anzupassen.
So unterstützt die AOK
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Stand
Erstellt am: 16.07.2024
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