Stehberufe gesund gestalten
Viele Jobs müssen Beschäftigte im wahrsten Sinne des Wortes durchstehen. Allerdings ist langes Stehen genauso schädlich wie langes Sitzen. Wie Arbeitgeber Stehberufe möglichst gesundheitsgerecht organisieren können.
Einseitige Belastung tut dem Körper nicht gut
Friseure, Verkäufer, Köche oder Beschäftigte in der Produktion – sie alle erledigen ihren Job durchgängig im Stehen. Das kann langfristig ihre Gesundheit beeinträchtigen. Denn ständiges Stehen schadet Muskeln, Gelenken und der Wirbelsäule der Beschäftigten.

Neun Tipps für Arbeitgeber
Mit den richtigen Maßnahmen können Arbeitgeber krankheitsbedingte Fehltage bei Beschäftigten mit Stehberufen reduzieren. So schaffen Sie eine gesunde Arbeitsumgebung:
- Für das Thema sensibilisieren: Machen Sie zum Beispiel in regelmäßigen Meetings deutlich, wie wichtig Abwechslung und Bewegung im Berufsalltag für die Gesundheit bei Dauer-Stehberufen sind. Oder ernennen Sie einen Bewegungsbeauftragten, der die Kollegen zu kleinen, aber regelmäßigen Übungen am Arbeitsplatz motiviert.
- Individuelle Steharbeitsplätze schaffen: Passen Sie Steharbeitsplätze individuell an die Größe Ihrer Beschäftigten an. Heißt: Ablage- oder Arbeitsflächen haben die optimale Höhe, wenn die Unterarme locker darauf liegen können. Arbeiten mehrere Beschäftigte abwechselnd an den gleichen Stationen, bieten sich höhenverstellbare Tische an.
- Stehhocker anbieten: Schaffen Sie gute Stehhilfen an, also Hocker mit kleiner Sitzfläche. Diese fangen bis zu 70 Prozent des Körpergewichts ab und entlasten die Muskeln maßgeblich. Achten Sie darauf, dass Beschäftigte auch diese Helfer im Stehalltag individuell an ihre Größe anpassen können.
- Aufgaben nach Haltung aufteilen: Planen Sie – sofern es möglich ist –, die Arbeitstage Ihrer Beschäftigten so, dass sie abwechselnd stehen, sitzen und gehen. In vielen Fällen bietet sich hier das Prinzip der Rotation an, also über den Tag verteilte und regelmäßige Arbeitsplatzwechsel. Mehrere Beschäftigte wechseln so zwischen Arbeitsplätzen mit unterschiedlichen Aufgaben, die hinsichtlich ihrer Qualifikation vergleichbar sind.
- Für den passenden Untergrund sorgen: Statten Sie die Arbeitsplätze mit arbeitstauglichen Bodenschutzmatten oder Teppichen aus. Die weichen Unterlagen entlasten die Gelenke zusätzlich.
- Bequeme Schuhe erlauben: Empfehlen Sie Ihren Beschäftigten ausdrücklich bequemes Schuhwerk. Wenn Sie den Mitarbeitern Sicherheitsschuhe zur Verfügung stellen, ist es wichtig, auf eine bequeme Passform mit Fußbett und eine flache, stoßdämpfende Sohle zu achten.
- Für Auszeiten sorgen: Kurze Entspannungspausen sind für Füße, Beine und Rücken enorm wichtig. Schaffen Sie deshalb kleinere und größere Sitzmöglichkeiten in Form von Sofas oder mit Kissen ausgelegte Liegeflächen. Diese Vielfalt ermöglicht den Beschäftigten, ihren Körper in verschiedenen Positionen auszuruhen.
- Sport und Bewegung fördern: Mit Sportangeboten wie Rückenkursen, Ausdauertraining oder Yoga können Sie Ihre Mitarbeiter im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung motivieren, sich mehr zu bewegen.
- Freiwillige Kostenbeteiligung: Unterstützen Sie Ihre Arbeitnehmer, in dem Sie einen Zuschuss zu deren Fitnessstudio-Gebühren zahlen.
Wollen Sie Ihre Mitarbeiter noch mehr unterstützen, bieten wir Ihnen Gesundheitsförderung vor Ort in Ihrem Unternehmen an. Mit dem Programm „Fit im Betrieb“ können gezielt Fehlhaltungen und Dysbalancen im Muskel- und Skelettapparat aufgedeckt und mit einem individuell abgestimmten Trainingsprogramm die Folgen einseitiger und hoher Belastungen im Arbeitsalltag ausgeglichen werden.
So unterstützt die AOK
Was zeichnet einen gesunden Arbeitsplatz aus? Im Arbeitgeberportal der AOK finden Führungskräfte dazu viele nützliche Tipps und Hinweise.
Gute Ideen, um mit Angeboten der Betrieblichen Gesundheitsförderung mehr Bewegung in den Arbeitsalltag der Beschäftigten zu bringen, finden Sie hier.
Stand
Erstellt am: 15.12.2020