Neue Webseite zu häufigen Krankheiten in Deutschland
Daten für 18 häufige Erkrankungen
Zu den 18 Erkrankungen, deren Ergebnisse auf der neuen Website abrufbar sind, gehören zum Beispiel kardiovaskuläre Erkrankungen, psychische Erkrankungen, Krebserkrankungen, Diabetes Typ 1 und Typ 2, Demenz und Atemwegserkrankungen. Die Auswertung des WIdO zeigt, dass Erkrankungsraten stark von Alter, Geschlecht und Wohnort abhängen. Ermittelt wurden die Zahlen für das Innovationsfonds-Projekt „BURDEN 2020“ , das vom WIdO gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut und dem Umweltbundesamt durchgeführt wird.

Beispiel KHK: deutliche regionale Unterschiede
Wer sich durch die Krankheiten auf der neuen Webseite klickt, stellt fest, dass die Krankheitslage je nach Region stark variiert. Während zum Beispiel in Hamburg lediglich 4,9 Prozent der Einwohner an einer koronaren Herzkrankheit leiden, ist deren Anteil in Sachsen-Anhalt mit 10,2 Prozent mehr als doppelt so hoch. Grundsätzlich sind Menschen in den östlichen Bundesländern, abgesehen von Berlin, von dieser chronischen Herzkrankheit besonders häufig betroffen. Aber auch das Saarland und Nordrhein-Westfalen weisen hohe Krankheitshäufigkeiten auf. Geringe Werte werden außer in Hamburg vor allem in Baden-Württemberg, Berlin und Bayern verzeichnet. Unter den 96 Regionen hat München den Spitzenplatz mit nur 4 Prozent inne.
Männer mit höherem Erkrankungsrisiko
Auch zwischen Frauen und Männer bestehen deutliche Unterschiede:
- Die koronare Herzkrankheit, eine Erkrankung der Herzkranzgefäße, die zu Herzinsuffizienz oder zum Herzinfarkt führen kann, betrifft Männer (6,9 Prozent) häufiger als Frauen (5 Prozent).
- Die Herzinfarktrate liegt mit 305 Fällen je 100.000 Personenjahre bei den Männern sogar mehr als doppelt so hoch wie bei Frauen (147 Fälle je 100.000 Personenjahre).
- Bei Frauen werden dagegen häufiger psychische Erkrankungen diagnostiziert.
- Betrachtet man alle 18 ausgewählten Erkrankungen zeigt sich bei Männern insgesamt ein höheres Erkrankungsrisiko.
Alter erhöht Anfälligkeit für viele Krankheiten
Eine weitere Erkenntnis bestätigt die WIdO-Auswertung: Je älter Menschen werden, desto höher ist auch ihr Erkrankungsrisiko. Steigt die Krankheitshäufigkeit für die meisten Erkrankungen zunächst mit dem Alter moderat an, beschleunigt sich diese Entwicklung ab etwa 65 Jahren deutlich. Dieser Effekt zeigt sich bei mehr als 16 Erkrankungen.
Gezielte Präventionsangebote für Beschäftigte
Arbeitgeber können diese Erkenntnisse nutzen, um je nach Zusammensetzung ihrer Belegschaft mit entsprechenden Angeboten für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) zu reagieren. Denn vielen Erkrankungen lässt sich durch Bewegung, gesunde Ernährung und Maßnahmen zur Stärkung der psychischen Gesundheit vorbeugen.
BGF ist mit digitalen Gesundheitsangeboten auch in der Pandemie möglich.
Stand
Erstellt am: 02.03.2021