Covid-19 führt zu langen Fehlzeiten – auch nach Klinikaufenthalt
Schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen
Zwischen dem 1. März und dem 21. April 2020 wurde bei insgesamt 27.300 AOK-versicherten Beschäftigten eine Infektion mit Covid-19 nachgewiesen. 3.700 dieser Personen (13,6 Prozent) mussten stationär behandelt werden. Eine aktuelle Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigt, dass diese Patienten auch nach ihrem Krankenhausaufenthalt noch schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen hatten, die über die akute Erkrankung hinausgingen.

Deutlich höhere Fehlzeiten
Entsprechend lag der Krankenstand der betroffenen Beschäftigten in den ersten zehn Wochen nach ihrem Klinikaufenthalt mit 6,1 Prozent deutlich höher als bei der nicht infizierten Vergleichsgruppe mit gleicher Alters- und Geschlechtsstruktur (2,8 Prozent). Ursächlich für die Fehlzeiten bei den Erwerbstätigen, die zuvor wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt worden waren, waren vor allem Infektions- und Atemwegserkrankungen, die vermutlich im Zusammenhang mit der Covid-19-Infektion stehen. Wegen dieser Erkrankungen fehlten Beschäftigte in den ersten zehn Wochen nach dem stationären Aufenthalt gut siebenmal so lange wie die Vergleichsgruppe ohne SARS-CoV-2-Infektion.
Sterblichkeitsrate besorgniserregend
Die gravierenden Auswirkungen der Erkrankung zeigen sich auch in der hohen Sterblichkeitsrate der stationär behandelten Beschäftigten. Sie lag im Beobachtungszeitraum bei 3,3 Prozent. Diese Zahl ist laut den WIdO-Autoren besonders besorgniserregend, da hier relativ junge Menschen mit einem durchschnittlichen Alter von 47 Jahren betroffen sind. In der Vergleichsgruppe, die zwar die gleiche Alters- und Geschlechtsstruktur aufweist, aber keine SARS-CoV-2 Infektion erlitt, verstarben lediglich 0,08 Prozent.
Stand
Erstellt am: 14.10.2020