#Reizdarm am 13.02.2019 aktualisiert am 20.01.2020

Was hilft bei Reizdarm: fünf Tipps

Reizdarm-Beschwerden: Frau hebt sich ihren Bauch.
iStockphoto / Spukkato

Wenn bei dir ein Reizdarmsyndrom vermutet wird oder die Diagnose schon klar ist, solltest du jetzt herausfinden, was helfen könnte, deine Beschwerden zu lindern.

Du hast ständig Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung und bist in Job und Alltag stark eingeschränkt? Dein Hausarzt hat den Verdacht, dass du an einem Reizdarmsyndrom (RDS) leidest? Ein Reizdarmsyndrom ist eigentlich nicht gefährlich. Wenn du nur eine milde Form hast, benötigst du eventuell gar keine Behandlung. Fühlst du dich hingegen in deiner Lebensqualität stark beeinträchtigt, ist es wichtig, Lösungen zu finden, die deinen Alltag erleichtern.

Da die Ursachen eines Reizdarmsyndroms bislang unklar und die Symptome individuell sehr unterschiedlich sind, gibt es keine einheitlichen Ernährungs- oder Verhaltensempfehlungen. Es muss also jeder für sich testen, was ihm hilft. Diese fünf Tipps können dir helfen herauszufinden, was dir guttut.

Selbsthilfe bei Reizdarm

Tagebuch schreiben. Viele Menschen mit Reizdarmsyndrom haben die Erfahrung gemacht, dass ihnen Bewegung guttut. Auch bestimmte Lebensmittel begünstigen oder lindern ihre Beschwerden. Notiere über einen längeren Zeitraum, wann du dich bewegt und wann du gegessen hast. Erfasse zudem, welche Beschwerden auftraten und ob dich weitere Faktoren beeinflusst haben. Dann kannst du bewusst Bewegung in deinen Alltag einbauen und in Absprache mit deinem Arzt oder einem Ernährungsberater testen, ob es hilft, auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten.

Kleine Mahlzeiten in Ruhe. Manchmal kann sich das Reizdarmsyndrom durch kleine Veränderungen bessern. Möglicherweise hast du weniger Beschwerden, wenn du deine Mahlzeiten in mehreren kleinen Portionen über den Tag verteilst. Auf jeden Fall unterstützt es den Darm bei der Verdauung, wenn du dich in Ruhe aufs Essen konzentrierst und dabei langsam und gründlich kaust.

Was noch helfen könnte. Vielen Menschen mit Reizdarmsyndrom hilft die Einnahme von Pfefferminzöl, um die Darmmuskulatur zu entspannen und den Darm zu beruhigen. Auch Flohsamen und -samenschalen können einen lindernden Effekt haben. Das sind aufquellende Ballaststoffe, die Wasser im Darm binden. Auch Probiotika können nützlich sein, um die im Darm lebende gesundheitsfördernde Mikroflora zu stärken. Was du wissen solltest: Es gibt Hinweise, dass diese Mittel die Beschwerden lindern könnten, belegt ist das jedoch nicht. Um Nebenwirkungen zu vermeiden, solltest du am besten mit deinem Arzt besprechen, was du einnimmst.

Nur keinen Stress. Du hast den Eindruck, dass ständige Hetze und Termindruck deinen Darm in Unruhe bringen? Entspannungstechniken wie Yoga oder autogenes Training bringen dich wieder runter. Das kann sich auch positiv auf deine Beschwerden auswirken.

Freizeitplan. Du gehst gerne ins Kino oder Theater – es könnte aber sein, dass du zwischendurch auf Toilette musst? Mach dich schon vorab schlau, wo die Toiletten sind, und setz dich möglichst auf einen Patz am Gang. So ist es kein Problem, wenn du zwischendrin rausgehen musst. Nimm dir grundsätzlich Zeit für den Toilettengang. Versuche, entspannt deinen persönlichen Rhythmus zu finden.

Nach aktuellen Schätzungen sind rund 12 Prozent der Bevölkerung in Deutschland vom Reizdarmsyndrom betroffen. Die Ursachen wie beispielsweise eine erbliche Veranlagung sind nicht eindeutig geklärt. Überempfindliche Darmnerven, Störungen der Darmmuskulatur und Darminfektionen könnten ebenso eine Rolle spielen. Auch Stress, psychische Belastungen sowie Ernährungsgewohnheiten und Lebensmittelunverträglichkeiten werden als mögliche Auslöser gesehen.

Schon seit Wochen plagen dich Bauchbeschwerden? Blähungen, Bauchschmerzen und ständige Toilettengänge belasten dich? Dann solltest du deinen Hausarzt aufsuchen. Er kann feststellen, ob du an einem Reizdarmsyndrom leidest oder sich eine ernsthafte Erkrankung dahinter verbirgt. Gegebenenfalls wird er dich zu einem Gastroenterologen (Facharzt) schicken.

Experten-Antworten erhalten und mitdiskutieren

Melde dich jetzt an für Kommentare, Diskussionen und kompetente Antworten auf deine Fragen.

    veröffentlicht am 13.02.2019 aktualisiert am 20.01.2020
    Wissenschaftsjournalistin

    War nichts dabei?

    Einfach nochmal die Suche verwenden.
    oder
    Frage stellen