#Gesundheit am 20.05.2021 aktualisiert am 21.05.2021

Der Selbstcheck: So kannst du Hinweise auf Krebs rechtzeitig entdecken

Frau untersucht ihre Haut auf Veränderungen, um Hautkrebs rechtzeitig erkennen zu können.
Stocksy / Olga Moreira

Ob Haut-, Brust- oder Hodenkrebs: Durch regelmäßiges Betrachten und Abtasten des eigenen Körpers können bei einigen Krebsarten Hinweise früh entdeckt und Tumore rechtzeitig behandelt werden. Wie du Krebs erkennen kannst, liest du hier.

Wer seinen Körper regelmäßig abtastet und untersucht, tut viel für die individuelle Krebsfrüherkennung. Knoten in der Brust, im Hodensack oder auch bestimmte Veränderungen der Haut – je früher diese erkannt werden, umso besser stehen die Heilungschancen. Wir zeigen dir, worauf du beim Betrachten und Abtasten achten solltest.

Hautkrebs erkennen mit Hilfe der ABCDE-Regel

Untersuche deine Haut einmal im Monat auf Veränderungen, denn Hautkrebs im Anfangsstadium kannst du sehen und auch ertasten. Achte dabei vor allem auf neue Hautauffälligkeiten und auf bereits vorhandene Leberflecke und Muttermale (Pigmentmale) – sind diese gewachsen oder sehen sie anders aus? Am besten stellst du dich dafür nackt vor einen Spiegel und nutzt das Tageslicht, so bleibt nichts verborgen. Wenn du einen Partner oder eine Partnerin hast, könnt ihr euch gegenseitig nach Auffälligkeiten untersuchen.

Verändert ein bereits vorhandener Leberfleck Farbe, Form und/oder Größe, solltest du möglichst bald deinen Hausarzt aufsuchen. Gleiches gilt für juckende oder blutende Leberflecke.

Illustration zum Thema Hautkrebs erkennen.

Um Pigmentmale zu untersuchen, kann die ABCDE-Regel helfen.

Brustkrebs: Nicht nur Frauen sind betroffen

Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen, das Risiko steigt dabei mit zunehmendem Alter an. Das Durchschnittsalter für eine Brustkrebserkrankung liegt laut der Deutschen Krebsgesellschaft bei etwa 64 Jahren. Was viele nicht wissen: Auch Männer können Brustkrebs bekommen, hier sehen die Symptome etwas anders aus.

Brustkrebs bei Frauen: Regelmäßiges Abtasten hilft bei der Früherkennung

Studien zeigen, dass Frauen, die sich regelmäßig selbst auf Brustkrebs untersuchen, Veränderungen früher erkennen können als Frauen, die nur durch Zufall auf eine Anomalie stoßen. Am besten funktioniert das Abtasten unter der Dusche – am besten einmal im Monat durchführen.

Die Selbstuntersuchung ist dabei keinesfalls ein Ersatz für die regelmäßigen Routineuntersuchungen beim Gynäkologen – sie soll diese vielmehr ergänzen und ein bewusstes Gefühl für den eigenen Körper schaffen. Achte beim Selbstcheck deiner Brüste auf folgende Früherkennungskriterien:

  • Hat sich die Größe der Brust verändert?
  • Verformt sich eine Brust beim Heben der Arme anders als die andere?
  • Zieht sich die Haut oder Brustwarze an einer Stelle ein oder hat sich die Brustwarze sonst verändert?
  • Hast du Hautrötungen im Brustbereich, die nicht abklingen?
  • Sieht die Haut partiell aus wie eine Orange (Cellulite-ähnlich) oder gibt es angeschwollene Stellen?
  • Tritt klare oder auch blutige Flüssigkeit aus der Brustwarze aus?
  • Brustgewebe fühlt sich generell „knotig“ an, hat diese „Knotigkeit“ zugenommen?
  • Kannst du einen Knoten in der Brust oder unter der Achsel ertasten?
  • Hast du Schmerzen in der Brust?

Wenn du eine Veränderung an deiner Brust feststellst, solltest du sie vom Arzt abklären lassen. Die meisten Erkrankungen der Brust sind gutartig, sollten jedoch untersucht und behandelt werden.

Illustration zum Thema Brustabtasten im Stehen.
Illustration zum Thema Brustabtasten im Liegen.

Tastuntersuchung und Mammografie: So sieht die Krebsfrüherkennung beim Gynäkologen aus

Mit einem Alter von 20 Jahren beginnt bei Frauen die Krebsfrüherkennung für Gebärmutterhalskrebs. Dazu gehören eine regelmäßige vaginale Tastuntersuchung sowie ein Pap-Test. Das Abtasten der Brust und Lymphknoten im Achselbereich kommt ab einem Alter von 30 Jahren hinzu.

Im Alter zwischen 50 und 69 Jahren werden alle Frauen zusätzlich alle zwei Jahre zum Mammografie-Screening-Programm eingeladen. Die Teilnahme erfolgt dabei stets freiwillig.

Bei einer Mammografie werden Röntgenaufnahmen der Brust gemacht. Der Vorteil ist, dass Krebs in einem sehr frühen Stadium entdeckt werden kann. Es besteht aber auch die Gefahr einer Überdiagnose, die das Leben eigentlich gesunder Frauen massiv verändern kann. Eine Entscheidungshilfe für oder gegen ein Mammografie-Screening bietet der gemeinsame Bundesausschuss.

Brustkrebs bei Männern: Die Symptome sind andere als bei Frauen

Auch wenn der Fall selten eintritt: Männer können an Brustkrebs erkranken. Die Symptome sehen allerdings ein wenig anders aus: Das wichtigste Zeichen für Brustkrebs beim Mann ist eine schmerzlose, einseitige Verhärtung im Brustbereich. Diese liegt meistens zwischen Achselhöhle und Brustwarze. Weitere Warnsignale können folgende sein:

  • Tritt klare oder blutige Flüssigkeit aus der Brustwarze aus?
  • Hast du kleine Wunden oder entzündete Stellen, die nicht richtig abheilen?
  • Hast du geschwollene Lymphknoten im Achselbereich?

Es gilt in allen Fällen: Nicht gleich jede Veränderung in der Brust bedeutet Krebs. Eine gutartige Veränderung der männlichen Brust erleben vor allem sehr junge oder ältere Männer, diese hängt meist zusammen mit einer hormonellen Umstellung. Um Eventualitäten bei Verdacht auf Brustkrebs auszuschließen, solltest du dennoch einen Arzt hinzuziehen. Weitere Informationen zum Thema Brustkrebs beim Mann bietet der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Hodenkrebs richtig ertasten: So funktioniert die Selbstuntersuchung

In einem Alter zwischen 14 und 45 Jahren gilt für Männer: Der regelmäßige Hodencheck einmal im Monat sollte zur Routine werden. Studien zeigen, dass rund 80 Prozent der Hodenkrebspatienten den Tumor in einem frühen Stadium selbst erkannten – und je früher das Stadium, umso besser sind die Heilungschancen. Das Abtasten der Hoden funktioniert am besten unter der Dusche. Mit beiden Händen wird der Hoden auf Veränderungen untersucht.

Die ersten Frühsymptome von Hodenkrebs sind dabei relativ leicht zu entdecken: harte, tastbare, aber schmerzlose Schwellungen des Hodens oder Knoten im oder am Hoden können ein Zeichen für Hodenkrebs sein. Suche in dem Fall am besten schnellstmöglich einen Urologen auf. Dieser kann dem Verdacht mit Hilfe von Ultraschalluntersuchungen nachgehen.

Illustration zum Thema Hoden abtasten.

Mehr Informationen rund ums Thema Hodencheck findest du auch auf den Seiten der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V.

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