#Psyche am 19.10.2018 aktualisiert am 20.01.2020

Was ist alles eine Angststörung – und habe ich eine?

Eine Frau zieht sich eine Wollmütze über ihr Gesicht um es zu verstecken.
Stocksy United / Jacqui Miller

Jeder Mensch hat Angst. Das ist etwas ganz Natürliches. Doch wenn die Angst überhandnimmt und den Alltag bestimmt, spricht man von einer Angststörung.

Angst ist eine wichtige Emotion in unserem Leben. Sie hilft uns, in Gefahrensituationen schneller zu reagieren. „Wer Angst hat, ist aufmerksam, nimmt seine Umgebung deutlicher wahr und der Körper bereitet sich auf eine mögliche Reaktion – Flucht oder Angriff – vor“, erklärt Prof. Andreas J. Fallgatter, ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemein Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Tübingen. Angst ist somit überlebenswichtig. Sie kann auch anspornen, bestimmte Dinge zu tun oder die eigenen Grenzen zu gehen und diese zu überwinden. Doch wenn die Angst zu stark wird und den Alltag beherrscht, kann sie lähmen und krank machen.

Wenn Angst lähmt statt schützt

„Bei einer Angststörung ist die Angst unangemessen und unrealistisch“, erklärt Angstexperte Fallgatter. „Die Betroffenen leiden unter der Angst und ziehen sich immer mehr zurück.“ Das kann soweit gehen, dass der Betroffene nicht mal mehr die Wohnung verlässt. Die Angst hat dann ihre schützende Wirkung verloren. Doch zum Glück ist man seiner Angst nicht hilflos ausgeliefert. Eine Psychotherapie kann helfen, die Angst wieder auf ein normales Maß zu reduzieren. „Bei 60 bis 75 von 100 Angstpatienten können sich die Symptome allein durch eine kognitive Verhaltenstherapie wesentlich verbessern“, betont Prof. Fallgatter. Warte daher nicht zu lange, wenn du unter heftigen Ängsten leidest. Eine unbehandelte Angststörung kann sich immer mehr verselbständigen, bis es zur „Angst vor der Angst“ kommt und man alles meidet, was die Angst auch nur auslösen könnte. Doch für Hilfe ist es nie zu spät, jeder kann den Weg zurück in ein weitgehend angstfreies Leben finden. Mehr über die kognitive Verhaltenstherapie erfährst du unter gesundheitsinformation.de.

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    veröffentlicht am 19.10.2018 aktualisiert am 20.01.2020
    Wissenschaftsjournalistin

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