#Sport am 15.03.2021 aktualisiert am 06.04.2021

Trendsportarten im Freien: Unsere Top 4 in Baden-Württemberg

Frau und Mann dehnen sich beim Outdoor-Sport.
iStock / jacoblund

Outdoor-Fitness ist angesagt, vor allem in Corona-Zeiten. Welche Sportarten in diesem Jahr im Ländle wieder im Trend sind, erfährst du hier.

Sport ohne Fitnessstudio oder Verein? Das geht – spätestens seit dem zweiten Lockdown sind wir daran gewöhnt, zu Hause oder im Freien zu trainieren. Jetzt im Frühling bei wärmeren Temperaturen ist Outdoor-Sport ideal, um nicht nur fitter zu werden, sondern auch die Psyche zu stärken – das ist besonders in Zeiten von Corona wichtig, wenn einem vielleicht langsam die Decke auf den Kopf fällt und der Lagerkoller sich eingeschlichen hat. Ideal für Outdoor-Sport sind natürlich Fahrradfahren, Joggen oder Nordic Walking. Doch wie wäre es mal mit Plogging oder Slacken? Wir haben vier Trendsportarten für dich getestet.

 

Bei allen Sportarten ist es wichtig, sich vorher aufzuwärmen. Wie du dich auf eine Sporteinheit vorbereitest, erfährst du hier.

Plogging: Laufen für den Umweltschutz

Wer sich Plogger nennt, dem liegt die Umwelt am Herzen. Denn Plogger sammeln während des Joggens liegengelassenen Abfall auf Straßen, in Parks oder in unberührter Natur ein. Der ungewöhnliche Sport war schon 2020 ein Hit, doch auch in diesem Jahr setzt sich Plogging hierzulande fort. Das Wort stammt aus dem Schwedischen und ist eine Kreation aus „plocka upp“ (aufheben) und „Jogging“.

  • So geht’s: Klassisch kombiniert Plogging das Joggen mit Müllsammeln. Während der Laufeinheit sammelst du Müll ein, den du auf deinem Weg siehst, und entsorgst ihn anschließend. Wichtig: Wenn du dich bückst, spanne die Bauch- und Rückenmuskulatur an und achte auf einen gerade Rücken. Arbeite beim Aufstehen aus der Beinkraft heraus.
  • Das brauchst du: Laufkleidung, Müllbeutel und Handschuhe.
  • Für Anfänger geeignet? Auf jeden Fall! Diesen Trendsport kannst du so ausführen, wie es für dich passt. Du kannst auch spazieren gehen, was unter Sportlern „Palking“ („plocka upp“ + „walking“) genannt wird, oder Fahrrad fahren, auch als „Plycling“ („plocka upp“ + „cycling“) bezeichnet. Gassigehen geht auch – Hauptsache, du bewegst dich dabei.
  • Gesundheitseffekt: Da du dich beim Plogging häufig hinhockst, stärkst du dabei die Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur. Durch die ausdauernde Laufeinheit förderst du dein Herz-Kreislauf-System.

Slacken: Balanceakt im Grünen

Die Trendsportart kommt aus den USA und ist bei uns seit Mitte der 2000er beliebt – seitdem sieht man immer mehr Menschen, die bei der ersten Frühlingssonne ihre Slackline (englisch für „lockere Leine“) herausholen, um sich im Balancieren zu üben. Beim Slacken gibt es verschiedene Varianten: Von Slowlinen, Waterlinen, Longlinen bis Highlinen ist alles dabei – die Ausführungen unterscheiden sich in der Höhe, der Länge und in dem Ort (zum Beispiel über festen Untergrund oder Wasser).

  • So geht’s: Beim Slacken balancierst du auf einem dehnbaren Gurtband (Slackline), der zwischen zwei Ankerpunkten fixiert wird, zum Beispiel zwischen zwei Bäumen, die mindestens 30 Zentimeter dick sein sollten. Wähle einen „absturzfreundlichen“ Ort mit Rasen, Sand oder Waldboden aus, damit das Verletzungsrisiko beim Fallen geringer ist. Fixiere die Ratsche (Spannsystem) so nah wie möglich am Baum. Spanne den Gurt waagerecht zum Boden und (für Anfänger) in Kniehöhe. Der Gurt sollte gut gespannt sein und nicht durchhängen. Wenn du auf der Line stehst, richte deinen Blick nach vorne und suche dir einen Fixpunkt. Tipp: Am leichtesten kann man am sogenannten „Sweet Spot“ auf die Line steigen. Dieser Punkt liegt etwa 20 Prozent vom Fixpunkt entfernt – bei 15 Meter Länge wäre das in drei Metern Entfernung vom Fixpunkt.
  • Das brauchst du: Eine Slackline, zwei Baumschlingen und eine Ratsche. Falls du den Gurt zwischen bei Bäumen anbringst, solltest du eine Baumschutzvorrichtung (zum Beispiel Teppichreste) parat haben. Für Longlines (lange Slacklines) brauchst du zusätzlich noch einen Rollenflaschen-, Kletter- oder Hubzug.
  • Für Anfänger geeignet? Ja. In Fachgeschäften und im Internet gibt es Slackline-Sets speziell für Anfänger. Der Gurt sollte nicht länger als 15 Meter sein und bis zu fünf Zentimeter breit. Beachte: Je breiter die Line ist, desto mehr Trittsicherheit hast du, kannst aber auch leichter zur Seite kippen. Wenn du das erste Mal auf der Slackline stehst, sollte jemand etwa eine Armlänge entfernt neben dir stehen und die Faust zu dir ausstrecken. Falls du ins Kippeln kommst, kannst du dich leicht an der Faust abstützen. Tipp: Nordic-Walking-Stöcke können dir ebenfalls helfen, leichter die Balance zu halten.
  • Gesundheitseffekt: Beim Balancieren arbeitet der ganze Körper, insbesondere trainierst du durch die Ausgleichsbewegungen den Hüft- und Rumpfbereich. Gerade am Anfang werden deine Beine zittern, doch das gibt sich nach ein paar Trainingseinheiten.

Aktuelle Corona-Regeln in Baden-Württemberg

Bitte beachte die aktuellen Regelungen in Baden-Württemberg im Zuge der Corona-Pandemie. Je nach Inzidenzhöhe gibt es Lockerungen oder Einschränkungen im öffentlichen Leben.

Einen Überblick über alle Corona-Regelungen in Baden-Württemberg erhältst du auf der Website der Landesregierung.

Outdoor-Functional-Fitness: Ganzkörper-Training im Freien

Fit ohne Geräte – beim Functional Fitness führst du die Übungen mit deinem eigenen Körpergewicht durch. Deshalb ist dieses Workout nicht nur perfekt für zu Hause, sondern auch für draußen gut geeignet. Zudem kannst du dein Training beliebig lange ausführen – fünf Minuten sind auch vollkommen in Ordnung. Was sich genau hinter Functional Fitness verbirgt, erfährst du in unserem Blogeintrag.

  • So geht’s: Beim Functional Fitness gibt es unzählige Übungen – von Kniebeugen, Liegestützen bis hin zum diagonalen Vierfüßler. Achte darauf, die Übungen präzise auszuführen. Hilfreich sind unsere Anleitungen, die du hier lesen kannst.

Tipp: Auf Trimm-Dich-Pfaden in Baden-Württemberg kannst du auch trainieren – informiere dich hier jedoch im Vorwege über die aktuell geltenden Corona-Regelungen.

  • Das brauchst du: Bequeme Sportkleidung – und schon kann es losgehen!
  • Für Anfänger geeignet? Übungen aus dem Functional Fitness sind ideal für Anfänger, um wieder mehr Muskelkraft aufzubauen. Suche dir zu Beginn fünf Übungen heraus, die du drei Mal in der Woche ausführst. Wichtig: Mache das Workout nur solange, wie du dich gut dabei fühlst und die Übungen sauber und korrekt ausführen kannst. Solltest du Schmerzen haben, ziehe einen Arzt zu Rate.
  • Gesundheitseffekt: Functional Fitness stabilisiert den Körper, stärkt verschiedene Muskeln und fördert die Leistungsfähigkeit.

AOK-Experten beantworten deine Fragen zu Sport und Bewegung

Im AOK-Expertenforum „Fitness & Bewegung“ beantworten Fachleute deine Fragen, zum Beispiel zu Sportverletzungen, Muskelkater oder zum Training selbst. Zudem gibt es wertvolle Tipps rund um ein gesundes Training.

Hier geht's zum Forum.

iStock / Halfpoint

Trailrunning: Joggen über Stock und Stein

Dir ist deine normale Joggingroute zu langweilig geworden? Dann wäre vielleicht Trailrunning etwas für dich, was wörtlich übersetzt „Pfadlaufen“ bedeutet. Klassisch laufen Trailrunner auf Trampelpfaden oder Waldwegen. Es gibt auch extremere Varianten, bei denen sich geübte Sportler über alpines und unwegsames Gelände bewegen. Wichtig: Achte darauf, in Naturschutzgebieten die Wege nicht zu verlassen.

  • So geht’s: Spontan oder geplant – du kannst entweder direkt vor deiner Haustür starten oder dir Waldwege mit einer für dich passenden Streckenlänge heraussuchen, auf denen du in deinem Tempo über Stock und Stein joggst.
  • Das brauchst du: Joggingschuhe sind gut für Parks und Gehwege. Wenn du allerdings auf unwegsamem Gelände laufen möchtest, sind Trailschuhe besser geeignet, weil sie dem Fuß mehr Halt geben können.
  • Für Anfänger geeignet? Alpine Strecken und Wege „off the road“ sollten Anfänger meiden, weil die Verletzungsgefahr zu groß ist. Fange am besten auf Waldwegen oder Trampelpfaden in deiner Nähe an.
  • Gesundheitseffekt: Beim Trailrunning trainierst du den ganzen Körper, die Ausdauer und Koordination. Je unwegsamer das Gelände und je mehr Hindernisse überwunden werden, desto mehr werden Arme und Beine gestärkt.

In unserem Blogeintrag zu Trailrunning findest du fünf schöne Strecken in Baden-Württemberg.

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    veröffentlicht am 15.03.2021 aktualisiert am 06.04.2021
    AOK-Experte Sport

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