#Baby am 04.07.2019 aktualisiert am 20.01.2020

Welche Trinkmenge braucht mein Baby?

Mutter füttert ihr Kind mit der Flasche. – stocksy 2419795 © Samantha Gehrmann
Samantha Gehrmann / Stocksy United

Manchmal haben Babys plötzlich keinen Hunger mehr. Woran es liegen kann und wie viel dein Baby trinken sollte, erfährst du hier.

Wie viel Milch braucht mein Baby?

Am ersten Lebenstag braucht dein Baby mindestens sechs bis acht Trinkmahlzeiten , ab dem zweiten Lebenstag meist acht bis zwölf oder mehr. Doch jedes Baby ist anders. Das Baby muss einen festen Trink-Rhythmus erst lernen. Es kann sein, dass es heute jede Stunde trinken will und morgen nur fünf Mal am Tag. Für normalgewichtige Babys sind fünf bis zwölf Mahlzeiten pro Tag okay – diese sollten zusammen etwa einem Sechstel des Körpergewichts entsprechen. Die folgende Tabelle gibt dir einen Anhaltspunkt zu den Trinkmengen:

Gewicht deines Babys Trinkmenge pro Tag
3300 g 550 ml
4000 g 666 ml
5000 g 833 ml
5500 g 916 ml
Ab 6000 g maximal 1.000 ml

Jedes Baby ist einzigartig. Daher sind auch die Trinkmenge und die Häufigkeit der Mahlzeiten sehr individuell, unter anderem abhängig von seiner Veranlagung, aber auch vom Gesundheits- und Allgemeinzustand. „In den ersten drei Lebensmonaten gilt eine Zunahme von 150 bis 250 g pro Woche als normal. Mit fünf Monaten wiegt das Baby dann etwa doppelt und nach einem Jahr etwa dreimal so viel wie bei der Geburt“, so Dr. Hans-Peter Zipp, Kinder- und Jugendarzt aus Stuttgart.

Warum trinkt mein Baby plötzlich nicht mehr?

Es gibt viele Gründe, warum dein Baby nicht trinken möchte. Ganz gleich, ob du stillst oder mit Fläschchen fütterst – bleib ruhig und schau erst einmal, ob zum Beispiel eine der folgenden Ursachen zutrifft.

  • Liegt oder sitzt dein Baby angenehm? Eine bequeme Haltung ist wichtig beim Trinken.
  • Bist du selbst angespannt? Babys spüren es sofort, wenn du unter Stress stehst.
  • Habt ihr eure Ruhe? Babys trinken lieber in einer reizarmen Umgebung, z. B. in einem ruhigen Raum mit gedämmtem Licht.
  • Bekommt dein Baby Zähne? Das ist sehr schmerzhaft. Ein kühler Beißring oder ein Zahnungsgel kann helfen.
  • Benutzt du ein neues Parfum oder Duschgel? Babys reagieren sensibel auf unbekannte Gerüche.
  • Sucht dein Baby Hautkontakt? Hunger ist nicht der einzige Grund, weshalb Babys quengeln. Manchmal suchen sie auch Körperkontakt.

Speziell für stillende Mütter:

  • Ist dein Milchfluss eher stark? Das kann das Saugen erschweren. Versuche, dein Baby in einer aufrechten Position anzulegen.
  • Ist dein Milchfluss eher schwach oder verzögert? Versuche ihn anzuregen, z. B. mit einem warmen Waschlappen oder einer Brustmassage.
  • Hast du zu wenig Milch? Überprüfe die Menge an vollen Windeln pro Tag. Vielleicht hat dein Baby einfach noch Hunger.
  • Hast du andere Lebensmittel als sonst gegessen oder nimmst du Medikamente? Viele Babys schmecken das sofort.
Wichtig ist, Reaktionen und Bedürfnisse des Babys kennenzulernen und bei Brustverweigerung Ruhe zu bewahren.
Dr. Hans-Peter Zipp, Kinder- und Jugendarzt aus Stuttgart

Speziell bei Fläschchen-Babys:

  • Stimmt der Sauger? Die Form des Saugers ist wichtig. Das Saugloch sollte nur so groß sein, dass aus der Flasche ein Tropfen pro Sekunde heraustropft.
  • Schluckt das Baby Luft? Um das zu vermeiden, halte die Flasche schräg. Der Sauger sollte immer mit Nahrung gefüllt sein.
  • Ist die Milch zu heiß? Teste es, indem du einen Tropfen Milch auf deinen Handrücken gibst. Ist die Milch für dich zu heiß, lass sie ein paar Minuten abkühlen.
  • Habt ihr Blickkontakt? Dein Baby möchte dich beim Trinken anschauen und sich so mit dir austauschen.

Ab wann sollten wir zum Kinderarzt gehen?

Leider kann dir dein Baby nicht mitteilen, ob es die Milch ablehnt, weil es zum Beispiel gerade Zähne bekommt oder weil die Umgebung zu laut ist. Und da ein Kind mal mehr und mal weniger Hunger hat, sind kleine Schwankungen von Tag zu Tag bzw. ein vorübergehendes Abweichen von den empfohlenen Milchmengen nicht bedenklich. Wenn dein Baby aber über einen längeren Zeitraum schlechter trinkt oder sein körperlicher Zustand bzw. sein Verhalten Anlass zur Sorge geben, solltest du zum Kinderarzt gehen.

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    veröffentlicht am 04.07.2019 aktualisiert am 20.01.2020
    Wissenschaftsjournalistin

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