#Ernährung am 14.09.2018 aktualisiert am 20.01.2020

Wie hilft ein Ernährungstagebuch?

Frau notiert etwas in ihr Ernährungstagebuch.
Stocksy United / Lumina

Nach dem Essen rumort dein Bauch und du hast eine Unverträglichkeit gegen bestimmte Nahrungsmittel in Verdacht? Mit unserem kostenfreien Ernährungstagebuch zum Download gehst du der Ursache auf den Grund.

AOK-Ernährungstagebuch zum Download

Zwickt es nach dem Essen unangenehm im Bauch und gluckert der Darm, kann eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hinter den Beschwerden stecken. Neben Gluten und Fruktose kann auch Milchzucker (Laktose) für Magen-Darm-Beschwerden sorgen. Bei allen Darmbeschwerden ist es hilfreich, mindestens 14 Tage ein Ernährungstagebuch zu führen. So findest du heraus, ob bestimmte Lebensmittel der Auslöser für deine Verdauungsprobleme sein können. Wichtig ist es, sich in dieser Zeit wie bisher zu ernähren und erst mal nicht einzuschränken.

So füllst du das Ernährungstagebuch aus

Notiere 14 Tage lang alles, was du zu dir nimmst: Lebensmittel, Getränke, Naschereien und Medikamente.

Schreibe auf, wann du was gegessen und was du dabei gemacht hast – beispielsweise um 20 Uhr beim Fernsehschauen einen Becher Joghurt gelöffelt.

Notiere auch die Portionsgrößen und die Zutaten so genau wie möglich – beispielsweise den 150-Gramm-Becher Himbeer-Joghurt mit Schokostückchen.

Schreibe ebenfalls auf, wann die Magen-Darm-Beschwerden auftreten, wie intensiv sie sind und wie sie sich zeigen – beispielsweise 15 Uhr starke Blähungen und Durchfall.

Ernährungstagebuch enthält wichtige Information für den Arzt

Das Ernährungstagebuch dient zur ersten Orientierung. Es ist nicht für die Selbstdiagnose geeignet. Vereinbare einen Termin bei deinem Hausarzt und bringe das ausgefüllte Ernährungstagebuch zum Gespräch mit. Es liefert dem Arzt wichtige Informationen. Für eine abschließende Diagnose sind meist weitere Untersuchungen notwendig. 

Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Das könnte dahinterstecken

Milchzucker-Unverträglichkeit: Verdauungsenzym Laktase fehlt

Laktose ist die chemische Bezeichnung für Milchzucker, der vor allem in Milchprodukten enthalten ist.
Rund 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung sind der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zufolge von einer Laktose-Unverträglichkeit (Laktoseintoleranz) betroffen. Bei diesen Menschen bildet der Dünndarm zu wenig Laktase. Das Enzym wird aber benötigt, um Milchzucker (Laktose) in Glukose und Galaktose aufzuspalten. Gelangt Laktose unverdaut in den Dickdarm, wird sie von den Darmbakterien zu Milchsäure, Essigsäure und Kohlendioxid abgebaut. Völlegefühle, Magenkrämpfe, Durchfall und Blähungen sind die Folge.    

Fruktosemalabsorbtion: gestörte Aufnahme von Fruchtzucker

Obst ist gesund. Aber zu viel des Guten ist für rund 30 Prozent der Erwachsenen problematisch. Sie können größere Mengen an Fruchtzucker nicht gut verdauen. Denn bei einer Fruchtzuckerunverträglichkeit ist der Transportmechanismus von Fruchtzucker ins Blut gestört. Je nachdem wie stark die Funktion eingeschränkt ist, gelangt mehr oder weniger viel Fruktose in tiefere Darmabschnitte und sorgt für Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfälle.

Zöliakie: Unverträglichkeit von Gluten

Getreide wie Weizen, Gerste und Roggen ist ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. Circa ein Prozent der Deutschen kann ein bestimmtes Eiweiß in heimischen Getreidesorten nicht vertragen – das Gluten. Die sogenannte Zöliakie ist eine Autoimmunkrankheit, bei der sich die Betroffenen ihr Leben lang strikt glutenfrei ernähren müssen. Denn bei einer Glutenunverträglichkeit lösen kleinste Mengen Gluten im Darm Entzündungen aus und schädigen die Zellen. Dadurch kommt es zu heftigen Verdauungsproblemen und auf Dauer zu Mangelerscheinungen.

Ernährungstagebuch als App: zwei Empfehlungen vom GESUNDNAH-Experten

Cara: Dein Coach für Bauchgesundheit und Ernährung
(HiDoc Technologies GmbH)

Mit „Cara“ dokumentierst du deine Mahlzeiten, Snacks und Getränke. Du kannst deine Symptome nach Intensität erfassen und deinen Stuhlgang tracken. Außerdem kannst du zwischen Tages- und Wochenübersicht wechseln. Um die App nutzen zu können, registrierst du dich mit deiner E-Mail-Adresse.

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MyFoodDB - Ernährungstagebuch Symptome
(Christian Koehler)

Mit „MyFoodDB“ kannst du deine Ernährung erfassen und eine Übersicht der Auswertung exportieren. Du hast sogar die Möglichkeit, ein Reizdarmtagebuch zu erstellen. Außerdem gibt es eine Erinnerungsfunktion, damit du nicht vergisst, dein Essen in die App einzutragen.

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    veröffentlicht am 14.09.2018 aktualisiert am 20.01.2020
    AOK-Expertin Ernährung

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