#Honig am 11.04.2023

Imkerin Laura Bartelmeß – im Auftrag der Natur

Eine junge Imkerin in Schutzkleidung hält einen Bienenwabenrahmen in den Händen und betrachtet die sich darauf befindenden Honigbienen.
iStock / LittleCityLifestylePhotography

Laura Bartelmeß ist leidenschaftliche Imkerin. Die Teamleiterin Krankengeld bei der AOK-Bezirksdirektion Heilbronn-Franken hat ein Faible für die Nektar-Sammlerinnen, liebt den Geschmack des Honigs und bewundert die Leistungen der emsigen Bienen für die Umwelt.

Es ist Mitte Februar auf einer Streuobstwiese bei Goldbach in der Nähe von Crailsheim. Fünf Bienenvölker von Laura Bartelmeß haben in der herrlichen Landschaft ihren Standort. Die Imkerin kommt in dieser Jahreszeit eher selten vorbei. „Über den Winter verlassen die Honigsammlerinnen ihren Stock nicht und leben von Vorräten“, sagt sie. Selbst bei Minusgraden halten sich die Blütenbestäuber durch Muskelzittern und enges Aneinanderkuscheln warm.

Die Feinde der Honigbienen

Eigentlich bringt Laura Bartelmeß nichts so schnell aus dem Gleichgewicht. Jetzt schaut sie aber doch ein wenig fassungslos auf den Rahmen, den sie gerade aus einer der Bienen-Zargen holt. Da bewegt sich gar nichts mehr. Alle Bienen sind tot. Schuld daran könnte die 1,7 Millimeter große Varroamilbe sein.

„Sie ist ein Parasit und einer der größten Feinde der Honigbienen, der im Winter immer wieder Völker zerstört“, erklärt Laura Bartelmeß, die nach dem ersten Schock schon wieder ein wenig lächeln kann. Solche Rückschläge muss eine Imkerin verkraften.

Imkerin aus Leidenschaft

Vor zwei Jahren stieg sie in die Zucht der bis zu 14 Millimeter großen Insekten ein. Inzwischen besitzt sie sieben Völker. Das sind rund 400.000 Exemplare, die von Frühjahr bis Herbst ausschwirren und wichtige Aufgaben in der Natur übernehmen: die Blüten von Pflanzen und Bäumen zu bestäuben.

So richtig Leben kommt in ein Bienenvolk, wenn die Temperatur das erste Mal über zwölf Grad klettert und die Sonne auf die Zarge scheint. Dann beginnt mit dem Reinigungsflug das Bienenjahr. Zumeist ist dies im März der Fall. Auch bei Laura Bartelmeß steigt im Frühling regelmäßig die Vorfreude auf die neue Saison.

Alles für den Honig

Jetzt, bei warmem Wetter, herrscht im und um den Bienenstock Hochbetrieb. Tausende Insekten bringen Nektar und Pollen ein. Ein Wimmeln und Wuseln am Eingang. Ein Schwirren und Summen in der Luft. Die Leidenschaft von Laura Bartelmeß für die Honigbienen hat einen simplen Grund. Honig gehört zu ihren Lieblingsspeisen und darf auf dem Frühstückstisch auf keinen Fall fehlen.

Als sie 2018 einen Imkerkurs absolvierte und über ein Jahr lang tief in die Geheimnisse der Honigbienen eintauchen konnte, wurde der Ehrgeiz der 32-Jährigen so richtig geweckt. Mehr als 2.500 Euro stecken inzwischen in ihrer Ausrüstung, zu der neben den Bienen-Zargen mit Honigräumen unter anderem ein Schutzanzug, Stockmeißel, Bienenbesen sowie eine sogenannte Imkerpfeife gehören.

Honigbienen sorgen für gute Ernten und Artenvielfalt

Es ist aber nicht nur der Honig, der Laura Bartelmeß bei der Stange hält. Was viele nicht wissen: Honigbienen sind nach Rind und Schwein das drittwichtigste Nutztier. Ihre Bestäubungsleistung sichert uns die Vielfalt an Nahrungsmitteln, wie wir sie kennen und genießen.

„Die Honigbiene ist hauptverantwortlich für gute Ernten und ökologische Artenvielfalt. Landwirte können ihren Ertrag um bis zu 30 Prozent steigern, wenn ein Volk in der Nähe ist“, erklärt Laura Bartelmeß.

Ist Honig gesund?

Iris Baumann, Ernährungsfachkraft der AOK Heilbronn-Franken, über die Wirkung des „Bienengoldes“ auf den Organismus: „Honig besteht zu circa 80 Prozent aus Zucker, 17 Prozent Wasser und drei Prozent anderen Bestandteilen. Diese sind beispielsweise Proteine, Enzyme, Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe und weitere. Aufgrund seines hohen Gehalts an schnell resorbierbaren Einfach- und Doppelzuckern ist Honig aus ernährungswissenschaftlicher Sicht in erster Linie ein kalorienreicher Energielieferant. Daher sollte Honig eher als Genussmittel angesehen werden.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGfE) weist darauf hin, dass ein regelmäßiger hoher Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmitteln zu Übergewicht führen kann und das Risiko für die Stoffwechselkrankheit Diabetes mellitus erhöht.

Positiv ist: Honig enthält Enzyme, die eine antibakterielle und keimhemmende Wirkung haben sollen. Er liefert auch antioxidativ wirkende Pflanzenstoffe wie Polyphenole und Flavonoide. Diese senken das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Allerdings ist eine gemüse- und obstreiche Ernährung die bessere Alternative, da diese Lebensmittel über sehr viel höhere Mengen dieser gesundheitsfördernden Substanzen verfügen und deutlich weniger Kalorien haben.

Fazit: Naturbelassener Honig hat in Teilbereichen eine positive Wirkung auf die Gesundheit, besteht aber gleichzeitig zu einem Großteil aus Zucker, und der Verzehr sollte auf geringe Mengen beschränkt bleiben.

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