
Fast jeder zweite engagiert sich in Baden-Württemberg ehrenamtlich. Nicht ohne Grund – denn soziales Engagement macht einfach zufrieden und ist gut für unsere Gesundheit. Wie du ein passendes Ehrenamt findest, erfährst du hier.
Baden-Württemberger sind tatkräftig und hilfsbereit: Knapp 50 Prozent der Menschen im Ländle setzen sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl ein. Das geht aus einer Erhebung des Freiwilligensurvey des Deutschen Zentrums für Altersfragen hervor.
Damit liegt das Engagement in unserem Bundesland vier Prozentpunkte über dem bundesweiten Durchschnitt. Warum sich so viele freiwillig engagieren, mag unterschiedliche Gründe haben. Doch eins haben alle gemeinsam: Ein Ehrenamt auszuüben macht zufriedener und kann sogar zu einer höheren Lebensqualität führen.
Darum macht ehrenamtliches Engagement glücklich und hält gesund
Ehrenamtliches Engagement hat positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit, wie beispielsweise kanadische und amerikanische Forscher in Studien herausgefunden haben. So kann freiwilliges Engagement dazu beitragen, dass der Cholesterinspiegel sinkt und sich der Body-Mass-Index verbessert. Und es kann dazu führen, dass wir länger leben.
Auch auf die Psyche hat ehrenamtliches Engagement einen positiven Einfluss, mit dem sich unter anderem Hirn- und Glücksforscher beschäftigen. Eine wesentliche Erkenntnis ist, dass prosoziales Verhalten das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert, wie der Neurowissenschaftler Prof. Manfred Spitzer im Fachmagazin „Nervenheilkunde“ erklärt.
Als Beispiel führt er die Untersuchung einer holländischen Arbeitsgruppe an, die Probanden virtuell Ball spielen ließen, während ihre Gehirnaktivität im MRT gemessen wurde. Dabei sollten zwei Probanden einen weiteren Mitspieler vom Ballspielen ausschließen.
Ein vierter Proband warf den Ball hingegen demjenigen zu, der aus der Gruppe ausgegrenzt wurde – gleichzeitig bemerkten die Wissenschaftler, dass bei dem Probanden das Belohnungssystem im Gehirn eine erhöhte Aktivität verzeichnete.
Andere Untersuchungen bestärken diese Beobachtung und verdeutlichen auch, dass beim Geben die stressassoziierten Bereiche im Gehirn weniger aktiviert werden. Kurzum: Die Ausübung eines sozialen Ehrenamts kann positive Gefühle auslösen und Stress reduzieren.
Ehrenamt: In diesen Bereichen kannst du dich engagieren
Die ehrenamtlichen Tätigkeitsfelder sind breit gefächert: Je nach Interessenlage ist für jeden etwas dabei. Du kannst dich für sozial benachteiligte Menschen einsetzen, für Kinder, Senioren oder Geflüchtete. Oder dich für Tiere und den Umweltschutz stark machen. Hier sind einige Beispiele:
- Bildung: Ob in der Hausaufgabenbetreuung, als Lesementor, in Behindertenwerkstätten oder in Gesprächsgruppen für Zugewanderte – auf unterschiedliche Weise kannst du Menschen dabei unterstützen, ihre Fähigkeiten zu entdecken, um so mehr Selbstvertrauen zu gewinnen.
- Sport: Kinder und Erwachsene zu unterstützen, geht auch in Sportvereinen – zum Beispiel als Trainer oder sogar im Vereinsvorstand.
- Naturschutz: Tiere und Pflanzen sind schützenswert. Ein Engagement im Naturschutz bedeutet, sich für die Erhaltung wichtiger natürlicher Lebensräume einzusetzen.
- Katastrophenschutz: Wenn es brenzlig wird, sind sie zur Stelle – die ehren- und hauptamtlichen Helfer der Feuerwehr, des Deutschen Roten Kreuzes oder des Technischen Hilfswerks.
- Kulturbereich: Spannend und abwechslungsreich sind auch die Ehrenämter in Kultureinrichtungen, zum Beispiel in Laien-Theatergruppen, Chören oder bei Kulturveranstaltungen.
- Rechtsprechung: Vielleicht kommt man nicht sofort darauf, doch auch im juristischen Bereich kannst du ehrenamtlich tätig werden, zum Beispiel als Schöffe.
Freiwilligenagentur: Das passende Ehrenamt in Baden-Württemberg finden
Ehrenamtliche Einsatzfelder gibt es viele – zum Beispiel in Kindertagesstätten oder Pflegeheimen, im Umweltschutz oder bei Tierschutzorganisationen. Erste Anlaufstellen können sogenannte Freiwilligenagenturen sein, die dir bei der Suche nach einem Ehrenamt weiterhelfen und dich beraten.
Hier findest du eine Auswahl von Freiwilligenagenturen und anderen Anlaufstellen in Baden-Württemberg:
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